12. Fachtagung für Schafhaltung

Am 11. November 2022 veranstaltete das Institut für Nutztierforschung der HBLFA Raumberg-Gumpenstein die 12. Fachtagung für Schafhaltung. Die Veranstaltung wurde sowohl online als auch in Präsenz durchgeführt.

Der erste Vortragsblock widmete sich dem Thema Fütterung und Zucht, der von DI Roland Taferner vom Bundesverband für Schafe und Ziegen
(ÖBSZ) geleitet wurde. Melanie Haas, Diplomandin der BOKU Wien, referierte über die Optimierung der Milchleistung von Schafen durch ein richtiges Aufzucht- und Fütterungsmanagement. Danach präsentierte PD Dr. Birgit Fürst-Waltl von der BOKU neue Merkmale in der Zuchtwertschätzung für Schafe.  Johann Perner aus Pilsbach in Oberösterreich  erläuterte, worauf bei der Fütterung einer Totalmischration in der Lämmerproduktion geachtet werden muss.

Der zweite Block der Tagung stand im Zeichen des Grundfutters. DI Lukas Gaier von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein referierte über die Förderung der Futterqualität durch die Optimierung des Pflanzenbestandes. Anschließend widmete sich Ing. Reinhard Resch (HBLFA) der Vermeidung von Qualitäts- und
Massenverluste als Schlüssel zur Verbesserung der Qualität von Silage und Heu. Mag. Martin Gruber von der Tierarztpraxis in Semriach berichtete über die Einflüsse von Futterverschmutzung auf die Tiergesundheit.

Am Nachmittag standen aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Spannungsfeld Almwirtschaft im Mittelpunkt. Den Anfang machte DI Markus Fischer von der LK-Österreich, der über die Almwirtschaft in der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) referierte. Dr. Thomas Guggenberger berichtete anschließend über die
Futterflächenerhebung und das natürliche Fressverhalten von Schafen und Ziegen und wie die GPS-Halsbänder deren Standort aufnehmen und festhalten. Über Strategien, Entwicklungen und Perspektiven der Herdenschutzprojekte auf Schafalmen im Tiroler Oberland berichtete Simon Moser, MSc vom Büro Alpe Österreich. Ob das Mountainbiken auf dem Almen neu gedacht werden muss, erläuterte Markus Pekoll, Moutainbike-Koordinator vom Land Steiermark. Auf die jagdliche Perspektive ging DI Josef Meierl, Forstwirtschafts-Lehrer an der HBLFA, in seinem Kurzvortrag ein und zwar auf das Zusammenspiel von Alm, Jagd, Vieh und Wild. DI Evelyn Zarfl, Obfrau vom ÖBSZ, befasste sich in ihrem Statement ausführlich mit der Frage, ob der Wolf in Österreich seinen Platz hat.

Zum Abschluss fand noch eine Podiumsdiskussion mit allen Referenten des Nachmittags sowie Ing. Konrad Liebchen (Journalist) und Dr. Ferdinand Ringdorfer, ehemaliger Leiter der Abteilung Schafe und Ziegen an der HBLFA, statt. Rückmeldungen von Tagungsteilnehmern und die rege Beteiligung an der Diskussion der Vorträge zeigten von großem Interesse an der Tagung. Es konnte interessierten Landwirten, Beratern, Lehrern und Fachleuten aus der Schafhaltung in Form dieser Hybrid-Veranstaltung eine wertvolle Weiterbildungsmöglichkeit geboten werden.

Die vollständigen Manuskripte und Vorträge können kostenlos unter www.raumberg-gumpenstein.at heruntergeladen werden.

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