Naturschutzbund setzt auf Herdenschutz

 

Nachdem zahlreiche tot und verletzt aufgefundene Schafe entdeckt wurden, ruft der Naturschutzbund zu sachlichem Umgang mit der schwierigen Situation für Almbauern in Rauris auf und appelliert, vorhandene Expertise zu nutzen und Herdenschutz ausreichend zu fördern. Wie bekannt, wurden über das vergangene Wochenende immer mehr tote Schafe von der betroffenen Alm in Rauris gemeldet. Dank des tatkräftigen Einsatzes von speziell geschulten Einsatzkräften, zusammengestellt von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und dem Österreichzentrum Bär Wolf Luchs, sind die verbliebenen abgetriebenen Schafe nun herdenschutzkonform eingezäunt im Tal. Der Naturschutzbund hofft, dass nun etwas Ruhe einkehrt und die Lage mit den vorhandenen Experten eruiert werden kann.

Damit die Schafe wieder auf die Alm können, ist aus Sicht des Naturschutzbundes ein Konzept zwischen Bewirtschaftern der Alm und Herdenschutzexperten zu erarbeiten, das zeigt, welche Maßnahmen fachlich umsetzbar sind und welche finanzielle Unterstützung dafür notwendig ist. Denn ernsthafte und langfristige Lösungswege führen am Herdenschutz nicht vorbei. Die finanzielle Unterstützung für Herdenschutz durch das Land ist daher wesentlich, um weiteres Wirtschaften der Bergbauern zu ermöglichen

Der Naturschutzbund kritisiert, dass nach den Wolfsübergriffen jene Institutionen und Experten nicht eingebunden wurden, die die erste Hilfe geleistet und ermöglicht haben. Der von der Salzburger Jägerschaft nun eingebrachte Antrag auf Abschuss ist nicht hilfreich. Zum einen wird dadurch die ohnehin emotionale Situation weiter geschürt. Zum anderen bleibt die Tatsache, dass ungeschützte Schafe und Ziegen für jeden weiteren durchziehenden Wolf eine leichte Beute darstellen.

„Der Naturschutzbund weist seit Jahren darauf hin, dass die Umsetzung von Herdenschutz, insbesondere auf Almflächen, eine gewisse Vorbereitung sowie finanzielle und beratende Unterstützung benötigt. Dass der Landespolitik nichts Besseres einfällt als ‚das geht bei uns nicht‘, ist aus unserer Sicht ein Schlag ins Gesicht aller Almbauern. Es geht nicht, weil man damit die Bergbauern im Stich lässt“, fasst Lucas Ende die Situation zusammen.

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