Herkunftsschummelei wird erschwert

Seit Jahren ist es klares Ziel des Bauernbundes, die Herkunftsangaben bei Lebensmitteln zu verbessern. Mit 1. April tritt jetzt eine EU-Verordnung in Kraft, welche die Auslobung der Herkunft von Primärzutaten neu regelt. Es handelt sich um eine Detailregelung für eine täuschungsfreie Herkunftskennzeichnung. „Konsumenten haben sich mehr Ehrlichkeit verdient. Das unsägliche Spiel mit den Fähnchen auf Lebensmitteln ist jetzt zu Ende. Bis zuletzt gab es rot-weiß-rote Fähnchen und Herzen auf Lebensmitteln aus dem Ausland“, sagt Bauernbund-Präsident Georg Strasser.

Wird ein Produkt in mehreren Ländern hergestellt, gilt gemäß EU-Recht jenes Land als Ursprungsland, in dem der letzte wesentliche Verarbeitungsschritt erfolgt ist. Bis jetzt zählte also nicht der Rohstoff, sondern der letzte Verarbeitungsschritt. Das führte zu verwirrenden rot-weiß-roten Fähnchen und Herzen.

„Von Seiten des Bauernbundes haben wir das lange schon kritisiert und zuletzt auch eine Foto-Aktion gestartet, wo konkrete Fälle mit intransparenter Kennzeichnung für viele sichtbar wurden. Das erweckte viel Unverständnis. Man kann einfach nicht erklären, warum auf der Verpackung von einem Vogerlsalat vorne eine große Österreich-Fahne oben ist, obwohl der Salat nicht aus Österreich kommt“, so Strasser.

Heute ist die EU-Primärzutatenverordnung dazu in Kraft getreten. „Die Umsetzung in den Supermärkten werden wir uns sehr genau anschauen. Ein Weiter-wie-bisher darf es nicht geben“, will sich der Bauernbund-Präsident auch künftig um dieses Thema kümmern. Am Weg zu einer transparenteren Auslobung der Produktherkunft ist das aber ein Erfolg.

„Diese Verordnung ist ein Etappensieg, aber noch nicht das Ziel. Die Herkunft muss bei Lebensmitteln noch viel transparenter ausgelobt werden. Das erfordert eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Den dringendsten Nachbesserungsbedarf sehen wir bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln mit den Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung und bei verarbeiteten Produkten“, sagt Strasser.

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