Ostumfahrung: weitere Proteste angekündigt

 

Der niederösterreichische Landtag hat heute eine halbe Million Euro für das Straßenprojekt “Ostumfahrung” Wiener Neustadt beschlossen. Lokale Bevölkerung, Klimabewegung, NGOs und die Kirche üben heftige Kritik und kündigen weitere Proteste an.

Dass neun Landwirte enteignet und hochwertigste Ackerböden versiegelt werden sollen, sorgt auch bei solidarischen Bauern und Bäuerinnen für scharfe Kritik. „Es sollte doch mittlerweile allen klar sein: So kann es nicht weitergehen. Wir dürfen unser wertvolles Agrarland nicht weiter verschleudern, der blinde Bodenfraß muss aufhören, denn das gefährdet die Zukunft von uns allen! Wir unterstützen die neun Bäuerinnen und Bauern, denn sie zeigen Rückgrat und setzen sich für unser aller Zukunft ein. Dieses Projekt verschärft die Klimakrise, die auf allen unseren Höfen unmittelbar zu spüren ist. Und je mehr sich die Krise zuspitzt, umso mehr brauchen wir fruchtbare Böden, agrarökologische Alternativen und Menschen, die dies aktiv fördern.”, sagt Maria Naynar von der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung (ÖBV-Via Campesina Austria).

Auch aus Reihen der katholischen Kirche gibt es seit Jahren immer wieder Stimmen im Sinne der Schöpfungsverantwortung gegen die Ostumfahrung: Reinhard Bödenauer, Präsident der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien, ist entsetzt, dass die politischen Verantwortlichen für die Landwirtschaft ihre Bauern im Regen stehen lassen: „Die Landwirtschafts-Vertreter von ÖVP und FPÖ auf Bundes- und Landesebene haben sich erst in den letzten Wochen wieder klar gegen Bodenversiegelung für Straßenprojekte und gegen die Enteignung von wertvollen Ackerböden ausgesprochen, aber wenn es konkret wird, fehlt die Unterstützung völlig.” Bödenauer war auch nach der Traktor-Demo im letzten Herbst bei Gesprächen von Landwirten mit der Politik in Lichtenwörth dabei.

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