Muss die steirische Bio-Kuh ins Gras beißen?

 

Rindfleisch hat auf Grund seines Treibhausgas-Rucksacks oft einen schlechten Ruf. Hier lohnt es sich aber, die vielfältigen Auswirkungen der Tierhaltung auf Umwelt, Klima und Tierwohl zu betrachten. Bio-Rinder, die Wiesen und Weiden nützen, tragen zum Erhalt von Kulturlandschaften bei und wandeln Gras in wertvolle Lebensmittel für Menschen um.

„Rund 84 Prozent der Bio-Flächen in der Steiermark sind Dauergrünland. Hier sollte die Frage also lauten, ob wir diese Flächen für die Lebensmittelproduktion durch Wiederkäuer nutzen wollen, oder ob wir dem Wald den Vorzug geben. Für mich stellt die Bio-Kuh daher eine essenziele Säule der steirischen Landwirtschaft dar“, erläutert Thomas Gschier, Obmann Bio Ernte Steiermark.

Einem Forscherteam an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein fiel bei einer Reflexion des derzeit verwendeten Bewertungsrahmens der international gültigen Berechnungsmethode auf, dass vor allem die aktuelle Diskussion um die Methan-Emissionen der Wiederkäuerhaltung stark verzerrt wurde. „Für Österreich konnte gezeigt werden, dass die Bewertung der potenziellen Wirkung (CO₂-Äquivalente) systematisch von der tatsächlichen Wirkung auf die Klimaerwärmung (Strahlungsantrieb) abweicht. Nach derzeitigem Wissensstand kann davon ausgegangen werden, dass Methan aus der Wiederkäuerhaltung in Österreich keinen zusätzlichen Beitrag zur Klimaerwärmung leistet“, berichtet Dr. Thomas Guggenberger, Nutztierforscher an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein.

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