UBV Sommer-Vorstandssitzung auf Planner Alm

Bei der diesjährigen „Sommer-Vorstandsitzung“ des UBV im Steirischen auf der Schrabach Alm in
der Planner Alm Region waren die aktuellen Entwicklungen der Erzeugerpreise für die Bauern
sowie das Ungemach der geplanten neuen internationalen Handelsverträge der EU insbesondere
mit Südamerika (MERCOSUR) und die Vorgaben seitens Brüssel mit der neuen GAP Themen.

Der radikale Rückgang der Erzeugerpreise bei Milch, Getreide und dem Rundholz zeigen wieder
einmal auf, dass die Rahmenbedingungen für die Land- und Forstwirtschaft nicht passen. Die
relative Stabilität bei den Schweinen hat auch mit chaotischen Entwicklungen der Erzeugerpreise
zu tun. Weil es unwirtschaftlich ist, haben viele Betriebe die Schweineproduktion beendet. Weil am
Markt zu wenige Schweine da sind, hat man aktuell bessere Preise. Das Gerede – die Preise seien
den Entwicklungen am Markt geschuldet – kann man nicht mehr hören. Die Preise am Markt sind
deshalb für die Bauern derart desaströs, weil die Spielregeln und die Rahmenbedingungen nicht
passen. Damit gibt es nicht nur ein völlig unrentables auf und ab, sondern auch den Umstand, dass
die Landwirtschaft in Europa zunehmend unter die Räder kommt.

Die eindimensionale EU-Agrarpolitik – die sich vor allem um die global agierenden Konzerne im
Handel kümmert, ruiniert die Bauernexistenzen in Europa. Die aktuell wieder aufflammende
Diskussion um MERCOSUR – also der Handel mit Südamerika zeigt, dass man in Kauf nimmt, dass weiterhin die Bauern in der EU – also auch in Österreich – die Gewinne für Konzerne aus der
Technologie oder Autobranche bei internationalen Handelsverträgen bezahlen. Welche Pharisäer
in der EU-Kommission einschließlich der Kommissionspräsidentin sitzen, ist am Beispiel „Klima“
am deutlichsten sichtbar. 2022 wurden laut dem internationalen World Resources Institute (WRI)
pro Minute Flächen in der Größe von 11 Fußballfeldern gerodet bzw. zerstört. Insgesamt waren es
nach 3,75 Mio. Hektar Land 2021 im Jahr 2022 noch einmal rund 10 Prozent mehr, also rund 4,12
Mio. Hektar. Das entspricht der gesamten Fläche der Schweiz. https://www.nzz.ch/panorama/2022-
wurde-tropischer-urwald-von-der-flaeche-der-schweiz-zerstoert-ld.1744668
Mit dem geplanten Handelsabkommen MERCOSUR wird also nicht nur die weitere Abholzung
massiv gesteigert, gleichzeitig werden der Schiffstransport und der Flugzeugtransport deutlich
gesteigert.

Aus der Sicht des UBV ist es damit klar: Es braucht „Neue Wege in der (EU) Agrarpolitik“. Nur dann
haben Bauern ökonomische Perspektiven. Der UBV hat dazu ein Programm geschrieben, das
zeitlos ist. Die zentralen Forderungen sind unter anderem:
Vollständige entgeltliche Abgeltung aller erbrachten Leistungen durch die Bauern (derzeit
werden knapp ein Drittel der erbrachten Leistungen auch bezahlt)
Leistungsabgeltung für die Speicherung von CO2 und die Erzeugung von Sauerstoff (Die
Bauern sind die einzige Berufsgruppe, die mit der aktiven Landbewirtschaftung diese
Leistungen erbringen)
Eine Abgeltung der Inflation bei allen Leistungszahlungen durch die öffentliche Hand sowie
Inflationsabgeltung bei den Erzeugerpreisen
Importverbot für Produkte, die nicht die gleichen Auflagen bei der Produktion erbringen
müssen, wie hier bei uns
Klare Produkt-Herkunftskennzeichnung im Handel und in der Gastronomie

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Agrarpolitik, Handelsabkommen, Herkunft

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