Präzedenzfall OMV-Gastochter

 

Nachdem ÖBAG-Chefin Edith Hlawati den Verkauf des Explorations- und Produktionsgeschäftes der OMV nach Norwegen aus Gründen der Versorgungssicherheit abgesagt hat, fordert nun der NÖ Bauernbund, dass der geplante Verkauf der Düngemittel- und AdBlue Sparte der Borealis an den tschechischen Agrofert-Konzern aus denselben Gründen endlich gestoppt werde.

„Es freut uns und es ist ein gutes Zeichen, dass die ÖBAG die Bedeutung der Versorgungssicherheit wahrnimmt und hier eingegriffen hat. Jetzt müssen beim Borealis-Deal dieselben Schritte und ein klares Bekenntnis der ÖBAG zur heimischen Industrie und Landwirtschaft gesetzt werden“, so NÖ Bauernbundobmann Stephan Pernkopf und NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek angesichts der aktuellen Meldung rund um die OMV-Gashandelstochter.

Seit im Juni 2022 bekannt wurde, dass Agrofert die Düngemittelsparte der Borealis übernehmen wolle, setze der NÖ Bauernbund seine politische Kraft ein, um den Deal im Sinne der Versorgungssicherheit zu verhindern. Pernkopf und Nemecek fassten die Bedeutung der Versorgungssicherheit schnell zusammen: „Wir brauchen Gas zum Heizen, für Wärme zum Leben. Und wir brauchen Düngemittel für unsere Äcker, für das Essen auf unseren Tellern.“

Corona und der Ukraine-Krieg hätten gezeigt, dass die globalen Lieferketten fragil seien und Lebensmittel als Waffe eingesetzt werden könnten. Deshalb brauche es nun einen gesellschaftlichen Schulterschluss, um gemeinsam die heimische Produktion gerade in den systemrelevanten Bereichen in rot-weiß-roter Hand zu halten.

„Die ÖBAG hat eine gesellschaftspolitische Verantwortung, die sie nun endlich wahrnehmen muss. Die Vogel-Strauß-Taktik beim Borealis-Deal hilft nicht weiter und wird von uns nicht akzeptiert. Wo bleibt das Veto beim Borealis-Verkauf und wie sieht der weitere Plan zur Steigerung der Versorgungssicherheit aus?“, zeigten Pernkopf und Nemecek abschließend die Verantwortung von der ÖBAG auf.

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Agrarpolitik, Düngemittel, Landwirtschaft, Wärme