ÖBV kritisiert unzulängliche Umverteilung
Die Direktzahlungen müssten gerechter und wirksamer auf Klein- und Mittelbetriebe umverteilt werden, fordert die Bergbauernvereinigung ÖBV-Via Campesina. Nur dadurch könnten die wertvolle Arbeit, die Einkommen und die Potenziale der kleinbäuerlichen Landwirtschaft für eine klimagerechte Zukunft gesichert werden. Die Vorschläge zur Umverteilung im Gesetzesentwurf seien wichtig, aber sie gingen nicht weit genug.
“Dass nun eine Umverteilungszahlung und eine Kappung bei 100.000 € Direktzahlungen überhaupt geplant ist, ist im Vergleich zur Ausgangslage ein längst notwendiger Fortschritt. Hinter diesen dürfen wir nicht mehr zurückfallen.”, so Ludwig Rumetshofer, Vorstandsmitglied der ÖBV. “Bisher gab es bei den Direktzahlung überhaupt keine Umverteilung. Das war ungerecht und hat über Jahrzehnte das Höfesterben mit befeuert und unzählige Arbeitsplätze im ländlichen Raum vernichtet. Wer hat, dem wird gegeben. Je mehr Fläche, umso mehr öffentliche Gelder, während gleichzeitig die Einkommen der großen Mehrheit der Klein- und Bergbetriebe dauerhaft im Keller sind. Das muss endlich vorbei sein!”
Zugleich kritisiere die ÖBV, dass der aktuelle Vorschlag zur Umverteilung nicht ausreiche. “Die ÖBV fordert weiterhin die doppelte Förderung der ersten 20 ha. Dabei müssen alle Spielräume und Instrumente zur Umverteilung genutzt werden. Dies umfasst in jedem Fall ein Festhalten an der Kappung bei 100.000 €, ohne die Lohnkosten anzurechnen. Das umfasst aber auch die Einführung einer Degression ab 60.000 € mit einer 85-%igen Kappung und einer Angleichung bis zu den 100.000 €. Das volle Spektrum an Möglichkeiten muss ausgeschöpft werden: Für gute Arbeitsplätze im ländlichen Raum und für die wertvolle Arbeit von Klein- und Bergbauern und -bäuerinnen!” so Rumetshofer.
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, fordert die ÖBV auf, die Petition „Arbeitsplätze und Einkommen in der Landwirtschaft sichern – Doppelte Förderung der ersten 20 ha!“ zu unterschreiben. https://www.viacampesina.at/oebv-baeuerinnen-und-bauern-fuer-eine-oekologische-und-gerechte-agrarpolitik/
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