Moosbrugger: EU – Antwort auf Strategieplan bedenklich

 

Anlässlich der Antwort („observation letter“) der EU- Kommission auf den Umsetzungsvorschlag Österreichs zur GAP ab 2023 richtet der Präsident der LK-Österreich, Josef Moosbrugger, eindringliche Worte nach Brüssel: „Die ursprünglichen Pläne der EU und Österreichs sind unter völlig anderen Voraussetzungen geschaffen worden. Seither hat sich die Versorgungslage gänzlich verändert – sowohl bei Betriebsmitteln als auch bei Agrarrohstoffen selbst. Trotz dieser für viele Höfe existenzbedrohlichen Lage zahlreiche GAP-Auflagen weiter in die Höhe zu schrauben, die Produktion de facto zu drosseln und unseren Betrieben noch mehr Leistungen ohne zusätzliche Abgeltung abzuverlangen, geht an den Möglichkeiten unserer Betriebe komplett vorbei. Die Antwort der EU-Kommission zum nationalen GAP-Strategieplan ist für uns daher völlig unverständlich.“

„Wir haben längst beherzigt, wie wichtig Umwelt-, Klima- und Biodiversitätsschutz sind. Österreichs Landwirtschaft hat sich mit Recht einen Namen als Nachhaltigkeits-, Bio- und Tierwohlweltmeister gemacht und geplant, diese Vorreiterrolle in der GAP auszubauen. All das bedeutet bereits jetzt enorme wirtschaftliche Herausforderungen für unsere bäuerlichen Familienbetriebe im EU-Wettbewerb und wird nun durch die kriegsbedingten Marktverwerfungen zusätzlich verschärft. Das spüren wir in den Landwirtschaftskammern tagtäglich in unzähligen Beratungsgesprächen“, berichtet Moosbrugger. „Ich appelliere an die EU-Kommission, die Latte für unsere bäuerlichen Betriebe nicht noch höher zu legen. Das hätte zur Folge, dass viele die Hürde nicht mehr nehmen und somit nicht an den bisher so erfolgreichen Agrarumweltmaßnahmen teilnehmen können. Das wäre ein Schaden für die Umwelt und mit einem Einkommensverlust für die ohnehin finanziell ‚nicht gerade verwöhnten‘ Bauernfamilien verbunden“, warnt der Vorarlberger.

„Auch von uns Bauern kann niemand Lösungen für alle anstehenden Probleme der Welt auf ein- und derselben Fläche erwarten“, so der LKÖ-Präsident. „Wir sind der Überzeugung, dass mit dem österreichischen GAP-Strategieplan ein sehr ambitionierter Kompromiss vorgelegt worden ist. Wenn die EU ständig zusätzliche Forderungen aufstellt, wird sie auch zusätzliche Finanzmittel bereitstellen müssen. Andernfalls müssten die Landwirte dafür bezahlen, was beim durchschnittlichen bäuerlichen Einkommensniveau unbewältigbar und inakzeptabel wäre. Das würde das Höfesterben nur zusätzlich befeuern“, warnt Moosbrugger.

 

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