Im Hohen Haus wird nationaler gespeist

Die Landwirtschaft gehört zu den Hauptbetroffenen der Coronakrise. Durch die Pandemie und den zweiten Lockdown steht die Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln so stark im Brennpunkt wie noch nie. Ziel ist es, die Produktion von heimischen Lebensmitteln langfristig abzusichern. Die öffentliche Beschaffung ist dabei ein wichtiger Hebel. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der Geschäftsführer der Bundesbeschaffungsgesellschaft Andreas Nemec stellen das Projekt „Österreich isst regional“ vor und skizzieren die Rolle der öffentlichen Beschaffung für die Forcierung regionaler Lebensmittel. Beispielsweise wird die Parlaments-Gastronomie künftig mit gutem Beispiel vorangehen.

Wenn um 1% mehr heimische Lebensmittel gekauft werden, schafft das 3.100 Arbeitsplätze und eine zusätzliche Wertschöpfung von 140 Mio. Euro. 1,8 Mio. Menschen werden in Österreich täglich in Kantinen versorgt, rund 450.000 davon in öffentlichen Einrichtungen. Wareneinsatz von 1,35 Mio. Euro pro Tag und mehr als 330 Mio. Euro pro Jahr in der öffentlichen Lebensmittelbeschaffung.

Unter dem Motto „Österreich isst regional“ will Bundesministerin Köstinger gemeinsam mit der Bundesbeschaffung GmbH, alle Bundesministerien, die Bundesländern und Gemeinden bei der Beschaffung regionaler Produkte und bei der Ausschreibung von Kantinen unterstützen.

Ziel im Regierungsprogramm ist die 100%ige regionale, heimische, öffentliche Beschaffung. Genau in diese Richtung unterstützt das Forum “Österreich isst regional”- Stärkung der Saisonalität, Unterstützung der regionalen Wertschöpfung, Unterstützung der Klimaziele, Implementierung digitaler Schnittstellen und in der Förderung der österreichischen Tierwohl- und Produktionsstandards. Die öffentliche Hand muss mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Beschaffung so nachhaltig wie möglich gestalten. Erster Schritt war die Einführung des Bestbieterprinzips: Die Beschaffungspraxis hat in den letzten Jahren gezeigt, dass durch extrem niedrige Preise das Qualitätskriterium ausgehebelt werden konnte. Seit 2018 muss neben dem Preis ein weiteres Qualitätsmerkmal als Zuschlagskriterium definiert werden. Gilt für alle Lebensmittel, auch für verarbeitete Produkte wie Käse, Joghurt, etc. Nächster Schritt mit der Bundesbeschaffung GmbH, allen Bundesministerien, den Bundesländern und den vielen weiteren unterstützenden Trägern:

Zitat Elisabeth Köstinger, Landwirtschaftsministerin:

„Wir wollen, dass die Menschen mehr regional kaufen, also werden wir das in der öffentlichen Beschaffung selbstverständlich auch tun. Von der Krankenhausküche, über die Polizei, das Bundesheer oder Schulen und Kindergärten: Wir geben regionalen Lebensmitteln den Vorzug, der Bund wird dabei ein Vorbild sein. Drei von vier Österreichern wünschen sich eine Ausweitung des Angebots an regionalen Lebensmitteln. Unser Ziel ist eine 100 prozentige regionale öffentliche Beschaffung.“

 

 

 

 

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Agrarpolitik, Beschaffung, Regionalität, Selbstversorgung