Klimawandel stresst Bauernschaft zunehmend
Eine Umfrage des Market-Instituts im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung macht es offenbar. Wetterextreme bereiten den Bauern zusehends Sorgen. Drei Viertel der Bauern geben an, dass die psychischen Anforderungen generell in den letzten Jahren mehr geworden sind. Acht von zehn Landwirten bereitet diese Entwicklung Sorgen. Diese Sorgen sind fundamental, so Kurt Weinberger, Chef der Hagelversicherung, “denn 80 % des Ertrages hängen vom Wetter ab.”
Thomas Pargfrieder vom Market-Institut dazu: “Auffällig ist, dass vor allem Landwirtinnen und Landwirte über 50 Jahre und jene, die angegeben haben, dass sich ihr Gesundheitszustand in den letzten Jahren verschlechtert hat, verstärkt von psychischen Belastungen betroffen sind. Die größten Sorgen und Bedenken haben die Befragten insbesondere durch preis- und kostengebundene Faktoren.” Die Befragung fand Ende Juli bei 400 Landwirten statt, also noch vor der beginnenden Hitzewelle. Auch die steigenden Preise für Dünger und Energie als auch höhere Steuern und Abgaben bereiten den Praktikern Sorgen. 82% der Befragten geben an, dass sie sich zumindest teilweise belastet fühlen. 34% haben Zukunftsängste, 32% klagen über anhaltende Müdigkeit und 24% finden keinen ruhigen Schlaf. Nur 17% gaben an, unter keinerlei psychischen Beschwerden zu leiden.
Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger wies darauf hin, dass das “Bäuerliche Sorgentelefon” als Teil des LFI-Bildungsprojektes Lebensqualität Bauernhof ausgebaut werde. Schon jetzt haben Klienten die Möglichkeit sich vormittags Rat zu holen oder Sorgen los zu werden. Bereits 28 % der Anrufer sind männlich. Dieser Anteil steigt kontinuierlich. Das Sorgentelefon selbst wird von acht Beraterinnen und drei Beratern betrieben und ist unter 0810 676 810 von 8:30 Uhr bis 12.30 Uhr von Montag bis Freitag erreichbar.
“Seelisches und körperliches Wohlbefinden sind maßgeblich für den Erfolg jedes Betriebs. Unser Ziel muss es daher sein, die Ursachen zu minimieren und gleichzeitig langfristige Unterstützung anzubieten. Dazu gehören sowohl Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel, eine permanente Weiterentwicklung des Versicherungsangebots in Kombination mit dem bewährten Public-Private-Partnership System zur betrieblichen Risikovorsorge, als auch rasche Hilfe im Schadensfall. Zudem braucht es ein flächendeckendes Angebot für psychosoziale Beratung”, so der gemeinsame Appell von Neumann- Hartberger, Pargfrieder und Weinberger.
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