Welt-Fleckviehkongress in Österreich

Rinder sind keine Klimakiller, im Gegenteil: Sie erzeugen aus nicht essbarer Biomasse, wie Gras, Heu oder Reststoffen der Verarbeitungsindustrie hochwertige Lebensmittel, wie Milch und Fleisch. Die in Österreich häufigste Rinderrasse, das Fleckvieh, kann das besonders effizient und schafft es auf diese Weise, zum weltweiten Vorbild zu werden.

Zwischen 30. August und 8. September reisen über 220 Rinderexpertinnen und -experten nach Österreich zum World-Simmental-Fleckvieh-Kongress, um diese vorbildhafte Rasse im Rahmen von Fachvorträgen und Exkursionen zu erleben. Ing. Sebastian Auernig, Geschäftsführer der Dachorganisation Fleckvieh Austria und Organisator des Kongresses erläutert dazu das Kongressmotto „Fleckvieh Changes“: „Uns geht es darum zu zeigen, dass es mit dem Fleckvieh eine Rasse gibt, die in Zeiten von Ernährungsengpässen, Klimawandel und Ressourcenknappheit klare Antworten geben kann, ohne das Ökosystem zu belasten. Fleckvieh verändert die Rinderwelt: Es ermöglicht Milchviehhaltung mit robusten Kühen und ist die ökoeffizienteste Form der Rinderhaltung und das in Reinzucht. Wir setzen in Österreich in der Zucht auf robuste, effiziente und resiliente Rinder, die gleichzeitig Milch und Fleisch in höchster Qualität produzieren, Doppelnutzung nennt sich dieser Weg, und sind damit weltweit Vorbild.“

Tatsächlich bezeichnen Experten die Doppelnutzung als den „großen Joker der Rasse“. Denn Milch und Fleisch in einem Tier optimal zu vereinen, schafft sowohl ökonomische wie auch ökologische Vorteile, die das Fleckvieh bieten kann. So sind nicht für die Zucht benötigte Tiere zur Produktion von hochwertigem Rindfleisch bestens geeignet. „Dass die Forcierung der Doppelnutzung bei Rind und Geflügel erstmals auch Teil eines Regierungsprogrammes in Österreich ist, bestätigt den Weg der Rasse Fleckvieh auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung“, freut sich der Fleckvieh Austria-Obmann, der auf enormes heimisches Knowhow verweisen kann. Denn Österreich ist bezogen auf den länderspezifischen Rassenanteil das fleckviehreichste Land der Welt.

Wenn Österreich nach mehr als 25 Jahren wiederum Gastgeber des Welt-Simmental-Fleckvieh-Kongresses sein kann, geht es auch darum, den österreichischen Weg der Welt zu zeigen. So bringt eine heimische Fleckviehkuh im Schnitt mehr als vier Kälber in ihrem Leben zur Welt. Ing. Reinhard Pfleger, Geschäftsführer von Fleckvieh Austria dazu: „Damit nehmen wir mit Fleckvieh aus Österreich in puncto Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Effizienz eine internationale Spitzenposition im Vergleich aller Rinderrassen ein.“

Pfleger beschreibt das Ziel des Kongresses so: „Wir bieten unseren Gästen aus aller Welt einen hochkarätigen Mix aus Fachvorträgen zu Zukunftsthemen unserer Rasse und im Exkursionsteil Besuchen von Familienbetrieben, die mit enormem Wissen und viel Herzblut die Fleckviehzucht betreiben.“

Die fachlichen Höhepunkte des ersten Teils des Kongresses werden mit einer Vortragsreihe zum Thema: „Fleckvieh Changes – wie Fleckvieh die Rinderwelt nachhaltig verändert“ ab 30. August in Wien stattfinden.

Von Wien geht es dann weiter nach Linz und Freistadt, wo am Samstag, dem 3. und Sonntag, dem 4. September die besten und schönsten Fleckviehkühe Österreichs auf der Bundesfleckviehschau einem nationalen und internationalen Publikum präsentiert werden. Am Samstagabend wird zudem eine hochkarätige Eliteversteigerung, ein Jungzüchterwettbewerb und die Neuauflage des FleckScore-Weltcups das Programm der Bundesfleckviehschau bereichern. Für internationale Gäste, besonders für jene aus den entfernteren Teilen Europas und aus anderen Kontinenten, bietet Österreich im Anschluss an die Bundesfleckviehschau mit der Post-Kongress-Agrotour in verschiedene Züchterregionen die Möglichkeit noch mehr professionelle Zuchtbetriebe kennenzulernen.

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