Waitz ermahnt zu Vorsorgeprinzip
Ein heute veröffentlichter Bericht von Global2000, Arche Noah und IG Saatgut zeige auf, dass die Agrarchemiekonzerne Corteva und Bayer gemeinsam weltweit 1549 Patente für sogenannte Neue-Gentechnik Pflanzen angemeldet haben. Zusammen würden sie jetzt schon 40% des globalen Saatgutmarkts kontrollieren.
Das Problem dahinter sehe Thomas Waitz, EU-Abgeordneter und Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei in einer drohenden Abhängigkeit der europäischen Lebensmittelproduktion: „Einerseits argumentieren die Agrarchemiekonzerne, dass die neue Gentechnik nicht von herkömmlicher Züchtung unterscheidbar ist, andererseits soll genau dieses Saatgut nun patentiert werden. Die Argumentation geht sich nicht aus. Der Ansprung an Patenten zeigt, dass es hier um Milliardenprofite und um Kontrolle sowie Marktvorherrschaft im Lebensmittelbereich geht. Bauern sollen in ihrer Produktion von patentiertem Saatgut abhängig sein. Das dazugehörige Spritzmittel wird von den gleichen Konzernen gleich mitgeliefert. Am Ende des Tages werden wir uns die Frage stellen müssen: Können wir zulassen, dass Saatgut und Pflanzen patentiert werden, wenn es die Ernährungssicherheit gefährdet?“
Thomas Waitz appelliere an die Europäische Kommission, nicht vorschnell zu handeln und das Vorsorgeprinzip einzuhalten: „Hier geht es um die Ernährungssicherheit unserer Bürger und Unabhängigkeit der Bäuerinnen und Bauern. Die angekündigte Revision der GVO-Gesetze darf das EU-Vorsorgeprinzip und die Saatgutvielfalt nicht untergraben.“
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