UBV fordert neue Milch-Spielregeln

Wer ist bei den untauglichen Spielregeln schneller ökonomisch kaputt? Der Milchbauer oder seine Molkerei? Der Entwicklung der Erzeugermilchpreise lässt Milchbauern wie ihre Milchverarbeiter – in der Regel sind das genossenschaftliche Molkereien im Eigentum der Milchbauern schlimmstes befürchten. Diese Entwicklung hat dramatische wirtschaftliche Folgen. Es stelle sich die Frage, wer ist eher ökonomisch kaputt: Die Milchbauern oder die in ihrem Eigentum stehenden Molkereien. Fakt ist: bei den aktuellen Erzeugerpreisen werden viele Milchbauern aufhören. Das bedeutet keine Milch, auch nicht für die eigene Molkerei. Es trifft also Bauern als Milcherzeuger wie als Eigentümer einer Molkereigenossenschaft.

Daher brauche es dringendst solche Spielregeln, die den Milchbauern und den bäuerlichen Molkereigenossenschaften eine wirtschaftliche Perspektive bieten. In den Genossenschaften steckt viel Bauerngeld, das mit neuen, klugen Spielregeln geschützt werden müsse. Diese Spielregeln fordert der UBV mit seinem Programm deutlich ein. Die Zeiten sind längst vorbei, wo sich die Bauernvertretung für das Marktversagen auf den Märkten für schlechte Erzeugerpreise ausreden möchte. Die Rahmenbedingungen werden noch immer in den Parlamenten gemacht. Produktionskosten explodieren, Erträge sinken: Keine Branche überlebt das. Fakt ist, während die Produktionskosten sich seit 1995 teilweise verfünffachten, stagniert der Bauernmilchpreis oder geht sogar zurück! Jahrelang war dieser nach dem EU-Beitritt lange unter 40 Cent bzw. teilweise sogar unter 30 Cent! Oder glaubt irgendjemand, dass die Bauern generell – oder im konkreten Fall die Milchbauern das ökonomisch überleben? Die Produktionskosten sind in den Gunstlagen bei knapp 50 Cent, in den Bergregionen bei 70 Cent oder noch darüber.

Die oft besprochenen Bauernmilliarden seitens der öffentlichen Hand, die gerne auch in den Medien breitgetreten werden, würden nicht existieren. Der Großteil dieses Geldes lande überall, nur nicht bei den Bauern. Das öffentliche Geld, welches am Ende doch den Weg zu den Bauern finde, werde zudem jährlich weniger wert, weil es keine Inflationsabgeltung gebe. Ist der Milchbauer ökonomisch k.o. und auch seine Molkereigenossenschaft, dann sei das nicht nur die Vernichtung von über Jahrzehnten gewachsenen Vermögenswerten. Damit sei auch die Kulturlandschaft im ganzen Alpenbogen Geschichte. Ohne Rinderbauern bzw. Tierhalter werde niemand unser Land so gestalten und pflegen, wie dies noch die Bauern machen!

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Agrarpolitik, Erzeugerpreise, Genossenschaft