Rück- und Ausblick der Milchwirtschaft
Die Milchanlieferung konnte in Österreich 2022 um 2,9% auf 3,5 Mio. t gesteigert werden, heuer lag die Anlieferung bisher zirka 1% über dem Vorjahr. Auffallend ist ein Rückgang der Biomilchanlieferung seit dem letzten Jahr. Diese fiel von 19,4 im Jahr 2021 auf mittlerweile 18,1%, dies ist aber nach wie vor der EU weite Spitzenwert. Die Anzahl der Milchlieferanten ist 2022 um 2,9% auf 23.178 zurückgegangen. Die Zahl der Mitarbeiter hat mit 5700 hat einen vorläufigen Höchststand seit drei Jahren erreicht.
Die Erzeugerpreise für gentechnikfreie, konventionelle Qualitätsmilch (4,0% Fett, 3,4% Eiweiß) beliefen sich für den Zeitraum Jänner bis Juli 2023 auf 51,35 ct/kg netto, 20,2% über dem Vorjahreswert, bzw. 61,02 ct/kg im Durchschnitt aller Qualitäten incl. USt. (2022: 52,02 ct/kg). Im Juli 2023 lagen die Werte mit 46,79 (minus 4,0%) bzw. 55,07 ct/kg (minus 4,6%), infolge der Preisrückgänge seit Beginn des Jahres erstmals unter den Preisen des Vorjahres.
Die Milchwirtschaft hat von den gestiegenen Preisen die Gewinne nicht erhöht, das Ergebnis vor Steuern (EvS) der öst. Milchverarbeiter ist gemäß einer Hochrechnung des Revisionsverbandes des OÖ -Raiffeisenverbandes mit 0,2% bezogen auf den Umsatz sehr knapp.
Über das Jahr 2022 betrug die Inflation in Österreich insgesamt 8,6%, in Deutschland 8,7% und in der EU 9,2%; für Lebensmittel 10,6% in Österreich, in Deutschland 13,2% und in der EU 12,2%; für Milchprodukte 13,7% in Österreich, in Deutschland 19,6% und in der EU 15,7%; für Butter 31,1% in Österreich und 39,6% in Deutschland. Im Außenhandel konnte die österreichische Milchwirtschaft weiter zulegen. Gemäß Zahlen der Statistik Austria stiegen in den ersten sechs Monaten 2023 die Exporte um 12,6%, die Importe um 8,1%, was zu einem um 20,9% höheren, positiven Handelssaldo führte.
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