Dorfmann lenkt Blick auf Proteinindustrie

Der Europaabgeordnete Herbert Dorfmann stellte in dieser Woche seinen Berichtsentwurf für das EU-Parlament über die “Farm to Fork”-Strategie vor. Der Agrarsprecher der Europäischen Volkspartei aus Südtirol kritisiert darin die sojabasierte Veredelungsproduktion scharf. Er lehnt den Import von Soja sowie dessen Verarbeitung zu Schweine- und Geflügelfleisch zum anschließenden Export nach China ab. Dorfmann sieht in der industriellen Verarbeitung von Eiweiß keine Zukunft. In seinem Bericht fordert er deshalb, die industrielle Landwirtschaft nicht auch noch mit Umweltanreizen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu fördern.Die “Farm to Fork”-Strategie nimmt nach Ansicht von Dorfmann zu einseitig den Landwirt ins Visier. Die zahlenmäßig gefassten Ziele der Strategie betreffen fast immer den Landwirt, wie die Halbierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln oder der angestrebte Anteil der Bio-Landwirtschaft. Dabei sollte es darum gehen, die gesamte Nahrungsmittelkette zu überdenken, also auch den Handel und die Konsumenten. Strafen für unfaire Handelspraktiken sollten den mächtigen Lebensmittelhandel an die Leine nehmen, betonte der Berichterstatter. Die Konsumenten sollten stark verarbeitete Lebensmittel mit häufig zu hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt meiden. Die EU-Kommission sollte Aufklärungskampagnen und andere Maßnahmen gegen ungesunde Verarbeitungsprodukte vorlegen.

Dorfmann hat den Bericht zusammen mit der niederländischen Abgeordneten Anja Hasekamp (Linke) aus dem Umweltausschuss des EU-Parlaments verfasst. Hasekamp legt den Akzent vor allem auf einen besseren Tierschutz. Der Bericht über die “Farm to Fork”-Strategie wird in den kommenden Wochen im Ausschuss abgestimmt und geht dann ins Plenum. Er sendet politische Signale aus, ist aber nicht Bestandteil eines Rechtsetzungsverfahrens.

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Agrarpolitik, Biolandwirtschaft, China, Fleisch, Lebensmittel