Als Hamsterkäufe Regale leerten
Vor rund einem Jahr kam es zu Hamsterkäufen und binnen Stunden waren die Supermärkte nahezu leergefegt. Unsicherheit in der Bevölkerung war die Folge. „Damit zukünftige Krisen sich nicht wieder direkt in der Versorgungssicherheit niederschlagen, müssen jetzt die richtigen Maßnahmen gesetzt werden, damit die Lebensmittelversorgung immer sichergestellt werden kann“, zeigten Europaministerin Karoline Edtstadler, LH.-Stv Stefan Pernkopf und LK-NÖ Präsident Johannes Schmuckenschlager Einigkeit in ihrer gemeinsamen Arbeit für mehr Sicherheit in Österreich.
Europaministerin Edtstadler setzt sich besonders in Brüssel für eine Verbesserung ein: „Die Krise hat die Stärken, aber auch die Schwächen der EU klar aufgezeigt. Wenn wir Europa weiterentwickeln wollen, müssen wir handeln, denn die EU ist das, was wir draus machen. Der ländliche Raum spielt hier eine zentrale Rolle. Um die Kommunikation zu stärken, setzen wir auf die EU-Gemeinderäte. Ich möchte diese in jeder Gemeinde etablieren, denn wir brauchen den Dialog“, so Edtstadler.
Die große Bedeutung der Landwirtschaft für die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln strich Pernkopf hervor: „Statt Freihandel um jeden Preis brauchen wir Sicherheit und Freiheit durch die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln. Mehr denn je wird uns klar: Wir müssen jederzeit in der Lage sein, uns selbst zu versorgen. Die Landwirtschaft ist nicht nur systemrelevant, sie ist relevant für das Überleben. Plötzlich wurde bewusst, wie wichtig die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln ist und auch, dass es die Bauern sind, die die Regale füllen.“ So haben die bäuerlichen Produkte im vergangenen Jahr massiv an Bedeutung gewonnen. Aktuellen AMA-Daten zufolge wurde der Ab-Hof-Umsatz um ein Viertel gesteigert. Einerseits soll die Landwirtschaft als kritische Infrastruktur eingestuft werden um die Versorgungssicherheit in Krisenzeiten zu erhöhen und andererseits die strategische Lagerhaltung als Kriseninstrument, um Produktionsausfälle und Marktpreisverwerfungen abfedern zu können eingeführt werden. Größte politische Bedeutung hat die Einführung eines Versorgungs-Checks bei europäischen Gesetzen. Also eine obligate Prüfung bei jeder neuen Richtlinie oder Verordnung, wie sich diese neue Regelung auf die Versorgungssicherheit auswirkt. „Ohne diesen Check kommen versorgungsschädigende Gesetze durch die Hintertür, das gilt es unter allen Umständen zu verhindern. Die Priorität muss in der Versorgung der Bevölkerung liegen. Das bringt Sicherheit und stärkt die Landwirtschaft“, zeigt Pernkopf den Hintergrund der Forderungen auf.
„Eine durchgängige und transparente Herkunftskennzeichnung ist ein wichtiges Werkzeug, um das Ziel der Versorgungssicherheit zu erreichen. Sie bietet den Konsumenten eine wichtige Orientierungshilfe, um österreichische Lebensmittel zu erkennen und von ausländischen Produkten unterscheiden können. Es geht um das Bekenntnis zu heimischer Produktion – also darum, dass die Menschen beim Einkauf bewusst zu regionalen Produkten greifen. Nur wenn das gegeben ist, kann die Eigenversorgung mit Lebensmitteln sichergestellt werden“, so Schmuckenschlager über die dringend notwendigen Änderungen im Sinne der Fairness für Konsumenten und für die heimischen Bäuerinnen und Bauern bei der Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel.
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Agrarpolitik, Eigenversorgung, Herkunftskennzeichung, Infrastruktur