Umweltbaustelle der Alpenvereinsjugend in Molln

Die Umweltbaustelle der Alpenvereinsjugend wird in Molln vom Bergwiesnverein veranstaltet und kümmert sich durch den Einsatz vieler fleißiger Freiwilliger um die Erhaltung von Natur und Landschaft. Zehn Tage lang zeigen 18 junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren aus Deutschland, Österreich und Südtirol vollen Einsatz beim Heuen der Bergwiesen in der Region Nationalpark Kalkalpen.

Wo Maschinen schon längst aufgeben müssen, rechen die Teilnehmer*innen der Umweltbaustelle fleißig das
trockene Heu den Hang hinunter. Zusammen betreiben zwei Gruppen jeweils fünf Tage Landschaftspflege im Namen der Natur. „Wir haben beim Abheuen schon gesehen, wie reich an Pflanzen und Tieren so eine Wiese sein kann. Von Feuerlilien bis zu Heuschrecken, Vögeln und einer riesigen Erdkröte war alles dabei.“ Wie Teilnehmerin Christa meint.

Unterstützung erhalten die Freiwilligen von tierischen Naturschützern: Auf den steilen Wiesen im Naturschutzgebiet Jaidhaus in der Nationalpark Kalkalpen Region weiden Burenziegen, Krainer Steinschafe und Weiße Barockesel. Das geschieht einerseits auf alten Wiesenresten sowie auf frisch gerodeten Flächen.
Die Teilnehmer*innen der Umweltbaustelle unterstützen den Verein ebenfalls beim zeitaufwendigen auf und umstellen der Weidezäune. Denn der Bergwiesnverein hat es sich gemeinsam mit dem Alpenverein zur Aufgabe gemacht, der zunehmenden Verwaldung etwas entgegenzusetzen. Wildbienensummen statt Borkenkäferbrummen ist das Motto! Doch offene Landschaften, wie ungedüngte und extensiv bewirtschaftete Wiesen, sind wesentlich biodiverser als ein monotoner Fichtenwald oder eine überdüngte Fettwiese. „Eine intakte Natur ist die Grundlage für gesellschaftliches Wohlergehen. Sie schützt vor Naturgefahren, sichert die Nahrungsmittelproduktion und bedeutet lebenswerte Landschaften.“

Dass die Arbeit der Jugendlichen einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leistet, sieht auch Franz Essl, Mitglied des Leitungsteams des Österreichischen Biodiversitätsrat und Österreichs Wissenschaftler des Jahres 2022, so. „Extensiv genutzte Wiesen in Mitteleuropa, wie sie der Bergwiesnverein bewirtschaftet, sind einer der artenreichsten Lebensräume der Welt. Auf 100 m² können hier bis zu 100 Pflanzenarten
leben und daher auch viele Insekten, welche als Nahrungsgrundlage für viele verschieden
Arten dienen“, wie Franz Essel beim Pressengespräch erzählt.

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