Totschnig warnt vor Laborfleisch
Künstliche Zellen aus dem Labor sind längst keine Science-Fiction mehr. Seit Ende 2020 wird in Singapur hühnerähnliches Laborfleisch angeboten, auch in den USA gibt es bereits Zulassungen für künstlich im Labor gezüchtetes Fleisch. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig fordert zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten eine differenzierte, inhaltliche Debatte sowie Transparenz. Er sieht die Entwicklung von ‚Laborfleisch‘ kritisch, vor allem hinsichtlich Kennzeichnung, einer Industrialisierung der Lebensmittelproduktion sowie der weitgehend unbekannten Auswirkungen auf die Natur.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: „‘Laborfleisch‘ aus der Fabrik, das unter sterilen Bedingungen mit vielen künstlichen Zusätzen und Energie gezüchtet wird, hat nichts mit natürlichem Fleisch zu tun. Hier werden Inhaltstoffe und Methoden eingesetzt, deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit genauestens untersucht werden müssen.“
„Österreichs bäuerliche Familienbetriebe produzieren flächendeckend natürliche und regionale Lebensmittel. Unsere Bäuerinnen und Bauern sind damit auch ein Garant für eine sichere und krisenfeste Lebensmittelversorgung. Wer auf künstliche Produkte wie ‚Laborfleisch‘ setzt, begibt sich in die Abhängigkeit einer internationalen Lebensmittelindustrie, wo Großkonzerne bestimmen, was auf den Teller kommt.“
Wann gibt es Laborfleisch in Europa?
· Derzeit gibt es noch keine Zulassung für das Inverkehrbringen von Laborfleisch in Europa.
· Lebensmittel aus Zell- und Gewebekulturen fallen unter die EU-Novel-Food-Verordnung.
· Gezüchtete Zellgewebe aus dem Labor gelten demnach als „neuartige Lebensmittel“ und bedürfen vor einer Marktzulassung im Falle eines Antrags einer Prüfung durch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) in Bezug auf mögliche gesundheitliche Risiken.
· Bislang ist in der EU noch kein Zulassungsantrag nach der EU-Novel-Food-Verordnung gestellt worden, deshalb ist derzeit noch kein Laborfleisch zum Verkauf zugelassen.
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