Frust bei Zuckerrübenbauern
„Die heimischen Rübenbauern sind an der Belastungsgrenze angelangt. Seit die einzige effektive Beize durch ein Gerichtsurteil des Europäischen Gerichtshofs nicht mehr verfügbar ist, müssen wir tatenlos zuschauen, wie uns die Quelle für regionalen Zucker von Käfern unter der Nase weggefressen wird. Es besteht dringender Handlungsbedarf seitens der EU-Kommission, denn es geht um ein europäisches Urteil, daher erwarten wir uns auch eine europäische Antwort. Diese ist immer noch ausständig. Wir brauchen jetzt Alternativen zu den bewährten Beizmitteln, bevor es zu spät ist und die heimischen Zuckerfabriken für immer ihre Tore schließen müssen“, fordern der Präsident der österreichischen Rübenbauern, Ernst Karpfinger, und die ÖVP-Europaabgeordnete Simone Schmiedtbauer anlässlich der heutigen Diskussion mit der EU-Kommission über die europäische Zuckerversorgung im Agrarausschuss.
„Es kann wohl nicht im Sinne von Europa sein, unter dem Vorwand des Umweltschutzes hierzulande Pflanzenschutzmittel zu verbieten und die Produktion nach Übersee zu verlagern, bei den Produktionsbedingungen mit den dort erlaubten Pflanzenschutzmitteln die Augen zu verschließen und dann den Zucker über Tausende Kilometer nach Europa zu bringen. Damit würde man dem weltweiten Umwelt- und Klimaschutz keinen Dienst erweisen“, sagt Ernst Karpfinger.
„Landwirtinnen und Landwirte verwenden Pflanzenschutzmittel nicht aus Jux und Tollerei, sondern um Ernten zu retten. Nicht mehr und nicht weniger. Die zahlreichen Einschränkungen und Verbote, die von vielen NGOs und einigen politischen Kräften in Brüssel so vehement vorangetrieben werden, gefährden unsere Versorgungssicherheit mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln, obwohl das die nachhaltigste Form der Ernährung ist. Es braucht eine Lösung für die heimischen Rübenbauern und damit unsere europäische Zuckerproduktion. Unsere Klima- und Umweltziele werden wir ganz sicher nicht damit erreichen, die heimischen Rübenbauern unter Druck zu setzen und dann Rohrzucker aus Übersee in Containern zu uns zu verschiffen. Das ist eine kurzsichtige und scheinheilige Politik. Ich erwarte mir von der EU-Kommission umgehend eine praxistaugliche Lösung“, sagt Schmiedtbauer.
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