Arche Noah lehnt NGT-Vorschlag ab
Am 5. Juli 2023 will die EU-Kommission einen Vorschlag zur völligen Entfesselung der Neuen Gentechnik (NGT) präsentieren. In den letzten Tagen wurde der Entwurf dazu an die Öffentlichkeit gespielt. „Gentechnik ist ein Einfallstor für die komplette Monopolisierung von Saatgut durch Großkonzerne“, warnt Katherine Dolan, Leiterin des Bereichs Saatgutpolitik bei ARCHE NOAH. Durch Patente auf Saatgut wird die Nutzung spezifischer Eigenschaften in der Pflanzenzucht auf die Patentinhaber (z.B. Corteva, Bayer/Monsanto, BASF, Syngenta/ChemChina) eingeschränkt.
ARCHE NOAH sieht in den neuen Verfahren eine Ablenkung von der notwendigen Transformation der Landwirtschaft. „Nachhaltige Landwirtschaft besteht aus robusten, widerstandsfähigen Systemen, nicht aus losen Genen. Nur eine breite Nutzung der noch vorhandenen genetische Vielfalt unserer Kulturpflanzen sowie eine Vielfalt an Akteuren ermöglichen Anpassungsfähigkeit und Resilienz. So stellen wir unsere Versorgung mit leistbaren, regionalen, biologischen und vielfältigen Lebensmitteln in Zukunft sicher.“
Ebenfalls am 5. Juli 2023 will die EU-Kommission einen Vorschlag zur Reform des EU-Saatgutrechts vorlegen, der die Rahmenbedingungen für die Produktion und Vermarktung von Saatgut für die nächsten Jahrzehnte festschreiben wird. Erst am 31. Mai 2023 hat Arche Noah gemeinsam mit 38 Saatgut-Initiativen aus 20 Ländern einen Offenen Brief an die EU-Kommission geschickt, um eine Reform einzufordern, die den Erhalt und die Entwicklung der Kulturpflanzenvielfalt fördert, statt sie weiter zu verdrängen.
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