Umstrittene Öffnung privater Lagerhaltung
Die durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Turbulenzen auf den Agrarmärkten haben die EU-Kommission veranlasst, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen. Bei Schweinefleisch steht nun die Beihilfe zur Privaten Lagerhaltung (PLH) zur Verfügung. Dadurch soll Schweinefleisch von den Antragstellern für vorgegebene Zeiträume eingelagert und so der Markt entlastet werden. Anträge auf Beihilfe zur PLH können ab sofort bis 29. April gestellt werden und sind in Österreich an die Agrarmarkt Austria (AMA) zu richten.
Aufgrund der niedrigen Preise für Schlachtschweine und der steigenden Kosten forderten einige EU-Mitgliedsländer (auch Österreich) schon seit Monaten marktstützende Maßnahmen. Diese wurden von der EU-Kommission bisher abgelehnt. Der Abbau der Überproduktion sollte den Markt wieder ins Gleichgewicht bringen.Nun öffnet die EU doch die PLH für Schweinefleisch, der Zeitpunkt sorgt allerdings für Verwunderung und Diskussionen in vielen Ländern – auch in Österreich. In den letzten Wochen haben nämlich die Schweinepreise in fast allen europäischen Ländern stark zugelegt. Der saisonale Anstieg aufgrund eines rückläufigen Angebotes und einer Belebung der Nachfrage wird in diesem Jahr durch den Bestandsabbau in Deutschland und die Lockerungen von Corona-Maßnahmen verstärkt.
Die EU-Kommission rechtfertigt die Öffnung der PLH damit, dass Futterkosten und Energiepreise wegen der Ukraine-Krise noch stärker steigen und eine rentable Produktion trotz der höheren Erlöse noch nicht sichergestellt sei. Zudem gebe es Mitgliedsländer wie etwa Irland, wo die Schweinepreise bisher nicht angezogen hätten.
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