Land-schafft-Leben präsentiert Lebensmittel Nr. 19
Es ist Mitte Oktober. Der Herbst verwandelt die Landschaft in ein Farbenmeer. Die Initiatoren werden sich etwas dabei gedacht haben, als sie den Tag des Brotes just auf den 16. Oktober festgelegt hatten. Auf der Nordhemisphäre liegt die Getreideernte längst in den Silos bereit, unser Leben zu sichern und unser Vieh zu ernähren. Aus gutem Grund wird dieser Tag auch Welternährungs- und Welthungertag genannt. Brot ist ein wichtiger Energielieferant unserer Ernährung.
Grund genug für die Initiative „Land-schafft-Leben“ das Lebensmittel Brot vor den Vorhang zu holen. Der Verein veröffentlich die Ergebnisse seiner Recherchen zum Thema Brot ab sofort auf seiner Homepage. Schon 18 Lebensmittel unterzog der Verein einer peniblen Darstellung. Es verwundert eigentlich, dass es solange gedauert hat, bis unser tägliches Brot an die Reihe kam.
52 kg Brot essen wir Österreich jedes Jahr in Form von Toastbrot, Semmeln, Mischbrot. Die Aufzählung muss unvollständig bleiben. Es fehlt schlicht an Daten, die Vielfalt der Brote beziffern zu können. In Deutschland ist die Datenlage viel besser. Dort werden unglaubliche 3200 Sorten Brot hergestellt. Nicht jedes Brot, das wir kaufen, landet in unserem Bauch. Geschätzte 142.000 to landen im heimischen Abfalleimer. „Das darf nicht so bleiben“, ruft der Obmann Hannes Royer auf. Was ihm besonders fehlt, ist die Herkunftsangabe der Hauptzutat Mehl. Die Kennzeichnung würde den Konsumenten die Möglichkeit bieten, ihrer Wertschätzung für die heimische Erzeugung auch Ausdruck zu verleihen.
„Wenn eine Semmel günstigenfalls nur 15 Cent kostet, wundert es nicht, wenn die Wertschätzung zu wünschen übriglässt. Zu diesem Preis können sie nur wenige herstellen. Viele Bäcker warfen schon das Handtuch,“ klagt Royer. Ihre Zahl ist auf 1500 zurückgegangen. Es gibt ein Bäckersterben und ein Bäckerwachstum. Jene, die überleben, betreiben meist selbst Filialen und versorgen die Backboxen der Supermärkte.
„Wir haben diese unfassbar reiche Brotkultur. Was es braucht ist der Mut, die Herstellungsgeschichte mit Laib und Leben zu erfüllen. Vom Acker bis in den Brotkorb. Wenn der Konsument weiß, wofür österreichisches Brot steht, dann ist eine Kennzeichnung im Sinne der Transparenz einfach selbstverständlich“, so Hannes Royer.
Noch nie wurde so viel Wissen, Zahlen und Videos zusammengetragen, wie es ab sofort auf der Homepage von www.landschafftleben.at/brot zu sehen gibt. Mehr als 90 Seiten kann man durchstöbern.
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