Studie: 91% sehen heimische Landwirtschaft als systemrelevant
Das Institut für Marketing und Innovation an der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) führte im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung eine Studie zu Motiven für den Kauf heimischer Lebensmittel und zur Bedeutung der Landwirtschaft in Österreich – gerade in Krisenzeiten – durch. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, und Studienautorin Petra Riefler präsentierten gemeinsam das eindeutige Ergebnis: Österreichs Landwirtschaft war ein verlässlicher Partner während der Corona-Krise. 91% der Befragten bezeichnen die Landwirtschaft als systemrelevant und fast genauso viele sind der Auffassung, dass die Landwirte eine stabile Versorgung mit heimischen Lebensmitteln in der Krisenzeit sicherstellen konnten.
“Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren Lebensmittel in exzellenter Qualität unter Einhaltung höchster Standards – auch in Krisenzeiten. Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, dass sich die Österreicher auf unsere bäuerlichen Familienbetriebe verlassen können”, betont Köstinger. Regionale Lebensmittel werden geschätzt wie nie zuvor. Das verdeutliche auch die nun vorliegende Boku-Studie. “Dass 91% die Landwirtschaft zur systemrelevanten Infrastruktur zählen, spricht für eine neue Wertschätzung von Produkten und der harten Arbeit, die dahintersteht. Die Menschen haben ein immer stärkeres Bedürfnis zu wissen, woher ihre Lebensmittel kommen. Diesem Wunsch sind wir nachgekommen, indem wir Transparenz bei unseren staatlich anerkannten Gütesiegeln geschaffen haben: Ab jetzt gibt es nur noch das AMA-Gütesiegel, das AMA-Bio-Siegel und das neue ‘Genuss Regionen’-Siegel”, erklärt Köstinger.
Um regionale Lebensmittel weiter zu fördern, setzt sich die Landwirtschaftsministerin zudem für die verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Produkten und in der Gemeinschaftsverpflegung ein: “Wenn wir den Anteil regionaler Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung, also in Kantinen, Krankenhäusern, Schulen sowie Kindergärten erhöhen, dann erfüllen wir damit ein Bedürfnis der Menschen und stärken gleichzeitig unsere bäuerlichen Familienbetriebe.”
Riefler: Stellenwert der Landwirtschaft hat sich durch Corona erhöht
“Regionalität liegt beim Kauf von Lebensmitteln voll im Trend. Das zeigt die neue Boku-Studie, an der mehr als 500 repräsentativ ausgewählte Haushalte teilgenommen haben. Die Studie belegt die Wertschätzung der Verbraucher für regionale Produkte und die heimische Landwirtschaft”, so Riefler.
Die Ergebnisse
Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick: Acht von zehn Befragten ziehen heimische Lebensmittel immer den importierten Produkten vor, wobei die Standortsicherung ein wesentlicher Aspekt ist. Im Durchschnitt halten acht von zehn Österreichern Umweltschonung beim eigenen Lebensmittelkonsum für wichtig und betrachten mit Sorge, wie die Ressourcen des Planeten verschwendet werden. 86% der Befragten halten heimische Nahrungsmittel für umweltfreundlicher als importierte Ware. 85% von ihnen sagen, dass heimische Lebensmittel in Krisenzeiten besser verfügbar sind und generell strenger kontrolliert werden. Für durchschnittlich 86% der Studienteilnehmer ist das Fortbestehen von landwirtschaftlichen Betrieben in Österreich durch die COVID-19-Pandemie wichtiger geworden. Ebenso sehen acht von zehn Befragten den billigen Import von Nahrungsmitteln sowie die niedrigen Lebensmittelpreise als große Herausforderung für die Landwirtschaft. 83% von ihnen sehen zudem eine Notwendigkeit, auch in Zukunft eine ausreichende Versorgung an Grundnahrungsmitteln aus Österreich sicherzustellen und die bestehende Abhängigkeit aus dem Ausland zu verringern.