Wetter erhitzt auch Getreidemärkte

Wettermärkte, Ernte- sowie Lagerstandsprognosen und Bestandsbewertungen dominieren zurzeit die Getreide- und Ölsaatenmärkte. An der Euronext in Paris profitierten davon im Wochenabstand in erster Linie die Rapskurse, Mais konnte sich etwas befestigen und die Weizenkurse gaben leicht nach. Auch Signale Russlands, den am Montag kommender Woche auslaufenden Getreidedeal nicht weiter verlängern zu wollen, konnten die Märkte nicht nervös machen und den Weizennotierungen auf die Sprünge helfen. Am heimischen Kassamarkt scheint sich die Stimmung etwas aufzuhellen. Frische Nachfrage nach alterntigem Mais aus Deutschland und heimischer Verarbeiter zur Anschlussdeckung in den August hauchten diesem Markt etwas Lebens ein und ließen Preise und Wiener Notierung steigen. Eine deutliche Qualitätsstreuung insbesondere bei den Proteingehalten von Gerste und auch Weizen lässt zudem Hoffnung, höherwertige Partien könnten sich preislich doch stärker als bisher angenommen abheben. Zumindest, so Marktteilnehmer, sei kein weiterer Absturz der Preise in Sicht.

Offensicht sehen nicht nur ukrainische Marktteilnehmer, sondern auch Investoren an den internationalen Terminmärkten die möglichen Folgen eines Auslaufens des Getreidedeals für die Schwarzmeer-Exporte der Ukraine weniger dramatisch als die UNO oder wie sie medial dargestellt werden. Kurzum: Man geht davon aus, dass Russland die Umsetzung des Getreidedeals, auch wenn es einer Verlängerung einwilligt, dessen Umsetzung so und so weiterhin durch die Verzögerung von Schiffsinspektionen nach weiterhin nach Belieben sabotieren könne, und bei einem Auslaufen der Ukraine ausreichend alternative Exportwege über die Umladung von Getreide auf Hochseeschiffe in rumänischen Donauhäfen offen stünden.

Obwohl es im Poker um den Getreidedeal gebetsmühlenartig Behinderungen durch Sanktionen beklagt, exportiere Russland laut der Beratung Sovecon aus seinen hohen Anfangsbeständen aus 2022/23 auch im neuen Wirtschaftsjahr in überdurchschnittlichem Tempo Getreide. Und für das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2022/23 wurden nunmehr 49,2 Mio. t Weizenexport gemeldet, um 7 Mio. t mehr als der bisherige Rekord. Zudem soll UNO-Generalsekretär Antonio Guterres der Kremlführung angeboten haben, dass eine Tochter der staatlichen Landwirtschaftsbank RSHB wieder an das internationale Zahlungssystem Swift angeschlossen werden könne, wenn diese einer Verlängerung des Deals zustimme.

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