Wasser gerecht verteilen in Brasilien
Knapp vor Schulschluss fand ein Workshop zum Thema „Gerechte Wasserversorgung in Brasilien“ an der Fachschule Warth für die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen statt. Vier brasilianische Mitarbeitende von Organisationen, die sich für den Zugang und die gerechte Verteilung von Wasser und Energie engagieren, leiteten das Seminar. Als Veranstalter zeichnete die entwicklungspolitische Organisation „Welthaus“ verantwortlich.
„Die Vertreterinnen und Vertreter aus dem Nordosten Brasiliens berichteten über die Folgen der Stromgewinnung aus Wasserkraft und die teilweise prekären Auswirkungen auf die ländliche Bevölkerung in ihrem Heimatland. Der Bau von Staudämmen geht vielfach mit der der Vertreibung der dort ansässigen Menschen einher“, informiert Fachlehrerin Gundula Szihn, die den Workshop organisierte. „Brasilien ist ein Land der Staudämme. Rund 20.000 dieser Bauwerke zur nachhaltigen Stromgewinnung sind vorhanden. Was auf den ersten Blick vorbildlich aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Ungerechtigkeit. Vor allem ärmere Bevölkerungsschichten sind großteils vom Zugang zu Wasser und Energie ausgeschlossen“, so Szihn.
Den Schülerinnen und Schülern wurde im Rahmen des Workshops die lebenswichtige Bedeutung von Wasser eindrücklich nähergebracht. Was hierzulande als Selbstverständlichkeit gilt, ist in anderen Weltregionen häufig ein großes Problem. Derzeit leben etwa 785 Millionen Menschen ohne einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und jeder zehnte Mensch auf der Welt hat aktuell keinen Trinkwasserzugang. Daher haben die Vereinten Nationen das Recht auf Wasser als Menschenrecht anerkannt.
Die Vortragenden engagieren sich in Brasilien in Basisbewegungen für den Zugang und die gerechte Verteilung von Wasser und Energie. Sie fordern Klimagerechtigkeit, indem sie die Biodiversität und die Bodenfruchtbarkeit auch für die kommenden Generationen bewahren.
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