Via Campesina begeht Gedenktag
In einem offenen Brief an die EU-Kommission und europäische Politiker betont die Via Campesina die Schlüsselrolle von Klein- und Mittelbetrieben für die Lösung der aktuellen Krisen. Sie fordern ein, dass die EU-Politiken in dieser entscheidenden Phase dazu beitragen müssen, dass es mehr Bauern und Bäuerinnen gibt.
Wir sind in der entscheidenden Phase der GAP-Verhandlungen im Trilog, in den Nationalen Strategieplänen, für den Vorschlag für eine Klimagesetz und für die Farm-to-Fork- und Biodiversitätsstrategie. Es ist nun an der Zeit, die Ziele durch konkrete Maßnahmen in die Tat umzusetzen. Diese müssen auf folgende Bereiche fokussieren:
Widerstandsfähigkeit und Resilienz durch Ernährungssouveränität durch eine Regulierung von Agrar- und Lebensmittelmärkten stärken.
Eine kohärente GAP nach 2020 ausarbeiten, die faire Preise, menschenwürdige Lebensbedingungen für Bauern, Bäuerinnen und Arbeiter*innen durch bessere Gesetze und Standards für Landwirtschaft und Umwelt garantiert.
Die Klimakrise durch die Unterstützung von kleinbäuerliche agrarökologische Landwirtschaft bekämpfen und dazu beitragen, dass es mehr Bauern und Bäuerinnen am Land gibt.
Vorrang für Innovationen in den Händen von Bauern und Bäuerinnen statt teure, folgenschwere und privatisierte digitale Technologien.
Konsequente Aufrechterhaltung der aktuellen Regulierung zu gentechnisch veränderten Organismen (GVOs) und die Anerkennung des bäuerlichen Rechts auf Saatgut in der zukünftigen Saatgutrechtsreform.
Die Regeln für die internationale Handelspolitik mit Bezug auf die Landwirtschaft grundlegend überarbeiten, einschließlich des Stopps der Verhandlungen für neue neoliberale Handelsabkommen.
Land darf nicht als Ware behandelt werden, stattdessen muss der Zugang zu Land für die Jugend, für Neueinsteiger und für kleinbäuerliche agrarökologische Landwirtschaft gefördert werden.
Das Versprechen, „niemanden zurückzulassen” durch die Implementierung des Europäischen Green Deal und durch die Anerkennung, den Schutz und die Erfüllung der Rechte von Bäuer*innen und anderen Menschen, die in ländlichen Gebieten arbeiten (UNDROP) umsetzen.
Dieser offene Brief wurde anlässlich des 17. April, des Internationalen Tags des kleinbäuerlichen Widerstands veröffentlicht. An diesem Tag gedenken wir des Massakers an 21 landlosen Kleinbauern im Jahr 1996 im brasilianischen Eldorado dos Carajás und setzen uns zugleich für eine umfassende Agrarreform ein.
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