Uhudler-Verbot könnte drohen
Im Rahmen der Trilog-Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik zwischen EU-Kommission, EU-Parlament und Mitgliedstaaten werden auch die Anbauflächen für den Uhudler heute Mittwoch erneut diskutiert und ausverhandelt, um eine gemeinsame EU-Position zu definieren. Während die Kommission den weitreichendsten Vorschlag hat, will das EU-Parlament gar keine Neupflanzungen. Der Rat geht sogar noch einen Schritt weiter und will die komplette Streichung der Sonderposition des Uhudlers. Dies würde bedeuten, dass die jetzige Ausnahmereglung so nicht weiterlaufen kann.
Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Biobauer, schlägt Alarm: „Wenn sich die Mitgliedstaaten hier durchsetzen, können wir uns vom Uhudler verabschieden, denn dann fällt auch die Ausnahmeregelung für Österreich. Wo bleibt der Einsatz von Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger? Die EU-Kommission hat den kulturellen und ökologischen Wert der Amerikaner Rebe erkannt und will diesen nun auch fördern, für Ministerin Köstinger scheint es keine Relevanz zu haben. Dabei ist es im Interesse der österreichischen Weinbauern und Konsumenten, sich hier mit voller Kraft für den Uhudler einzusetzen.“
Die Klimakrise wird aber eher früher als später eine genetische Diversifizierung von Weinpflanzen nötig machen.
„Die Bäuerinnen und Bauern verwenden diese Sorte seit langer Zeit und das mit Erfolg: Denn die Pflanze ist regional an den Boden und das Klima angepasst und zudem resistent gegen die Reblaus und andere Krankheiten. Der Uhudler zeigt also auf, dass die Natur selbstregulatorisch ist, wenn das Zusammenspiel der einzelnen Faktoren stimmt. Ein Verbot des Uhudlers wäre ein Eingriff in Natur, Tradition und regionale Verarbeitung, ist völlig unverständlich und ein Skandal,“ kritisiert Sarah Wiener die Position des Europäischen Rates.
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