UBV fordert Rücktritt von Ministerin Köstinger

Man müsse “den Bauernneid von Köstinger stoppen”, fordert der UBV in seiner Presseaussendung vom 27. Jänner 2022.  Als Ministerin und Vizepräsidentin des Österr. Bauernbundes fordere sie: „Die Landwirte werden in Zukunft mehr leisten müssen“. Das von einer Berufsgruppe zu verlangen, die bereits 365 Tage im Jahr am Hof Tag und Nacht bereit stehe , keine 14 Monatsgehälter bekomme und für einen Stundenlohn von 5 Euro – laut Grüner Bericht – arbeite, sei eine bodenlose Frechheit. “Die Ministerin meint es ernst, und unter ihrer Federführung wurde schon Vorarbeit geleistet: Die einkommenswirksamen Ausgleichszahlungen der Säule 1 wurden massiv gekürzt, gleichzeitig stiegen und steigen die Ausgaben wie SV-Beiträge kräftig jedes Jahr – und Köstinger wertet das als Erfolg! Ein Inflationsausgleich, wie er für alle Berufs- und sozial relevanten Gruppen selbstverständlich ist, wird den Bauern seit Jahrzehnten verwehrt – auch das zeigt die Wertschätzung dieser Regierung.”

Beachtenswert sei außerdem, dass die Bauern beste Qualität erzeugen und trotzdem mit Weltmarktpreisen abgespeist würden, eine durchgehende Herkunftskennzeichnung von Ministerin Köstinger abgelehnt werde, weil es die Gastronomie nicht wolle, die Bauern nicht wie von der EU vorgegeben mit 2 Prozent, sondern in Österreich mit 5 Prozent kontrolliert würden – was zeige, dass man überhaupt nicht gewillt war, die Bürokratie trotz scheinheiliger Versprechen abzubauen, sondern sie in Zukunft auszubauen.

Auch sei das Versprechen des Bundeskanzler a.D. Kurz von 2019, die fehlenden EU-Mittel mit nationalen Mittel auszugleichen, ist offenbar im Sande verlaufen. “Solche Versprechen gelten wahrscheinlich nur vor einer Wahl. Während der Seniorenbund mit größter Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass es zu einem Teuerungsausgleich für seine Klientel kommt, hat offensichtlich der Bauernbund diesbezüglich noch keine Forderungen aufgestellt.”

Es sei verwunderlich, dass dies die Funktionäre des Bauernbundes bis auf die Gemeindeebene so widerstandslos hinnähmen. Dass diese Entwicklungen und nicht eingehaltene Zusagen viele Bauern nicht nur in finanzielle, sondern auch in psychologische Schwierigkeiten bringen könne, würde jedenfalls erkannt, denn in den Kammern wird das Beratungsangebot um die psychologische Beratung erweitert. “So lässt man die Bauern nicht ganz im Regen stehen und kann dennoch eine wichtige Serviceerweiterung als Erfolg vermelden.” Der UBV verlange von der Vizepräsidentin des Österreichischen Bauernbundes Köstinger keine Entschuldigung für ihre Aussage gegen die bäuerliche Berufsgruppe, sondern er erwarte ihren Rücktritt als Ministerin.

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Agrarpolitik, Ausgleichszahlung, Beratung, Einkommen