Strasser unterstützt Totschnigs Initiative
Anlässlich des heutigen EU-Agrarrates in Brüssel fordert Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig gemeinsam mit 15 weiteren Agrarministern den schwedischen Ratsvorsitz auf, den EU-Landwirtschaftsrat verstärkt in Entscheidungen mit direkten Auswirkungen auf den Agrarbereich einzubinden. „Es kann nicht sein, dass Beschlüsse mit unmittelbaren Folgen für die Land- und Forstwirtschaft ohne bäuerliche Vertreter getroffen werden“, kritisiert Bauernbund-Präsident Georg Strasser die aktuelle Situation. „Es ist fahrlässig, die Betroffenen außen vor zu lassen und das politische Gewicht zu Ungunsten unserer Bäuerinnen und Bauern zu verteilen, die dann die Folgen derartiger Beschlüsse mittragen müssen. Entscheidungen für die Landwirtschaft brauchen Expertise aus der Landwirtschaft. Die Initiative von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig ist daher dringend notwendig und sollte auch tunlichst umgesetzt werden“, so Strasser.
Konkret wird gefordert, den Landwirtschaftsrat bei Kommissionsvorschlägen im Bereich von Klima, Energie und Umwelt umfassend einzubinden und eine themenübergreifende Ad-hoc-Arbeitsgruppe aus land- und forstwirtschaftlichen Experten einzusetzen. „Die GAP sieht nicht nur ein erhöhtes Maß an Umweltschutz vor, sondern auch die Gewährleistung der Versorgung und der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln. Zudem muss es für unsere Bauernfamilien wirtschaftlich attraktiv bleiben, 365 Tage im Jahr die Bevölkerung zu ernähren. Viele Zielsetzungen des Green Deal müssen dahingehend überarbeitet werden, um den ökosozialen Weg und die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Österreich weiterhin zu forcieren“, fordert Strasser.
Der Kompetenzbrief an die schwedische Ratspräsidentschaft sei ein deutliches Zeichen in Richtung der Entscheidungsträger. „Der Schulterschluss über Staatsgrenzen hinweg zeigt die Bedeutung dieses wichtigen Themas. Es braucht eine starke bäuerliche Stimme in der europäischen Gesetzgebung, um ein Gleichgewicht zwischen einer ökologischen Wirtschaftsweise und einer sicheren Versorgung zu wahren“, so Strasser.
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