Steirer bauen auf Bio-Modellregionen

 

Thomas Gschier, der Obmann von Bio Ernte Steiermark, zeigt sich in der Pressekonferenz am 19. April über den Trend zu Bio erfreut. „Der Griff zum Bio-Produkt zeigt, dass immer mehr Personen auf Klimaschutz am Teller setzen. Die Bio-Landwirtschaft schützt aktiv Boden, Wasser und Klima. Durch den Konsum von Bio-Lebensmitteln wird jeder zum Klimaschützer und jede zur Klimaschützerin“, so der Obmann. “Bio-Lebensmittel haben bei einem typischen Warenkorb ein sehr hohes Klimaschutzpotenzial. Die Umstellung auf Bio-Produkte würde rund 20 % der Treibhausgas (THG)-emissionen einsparen. Ist das konsumierte Bio-Produkt aus der Region können sogar 31% der Treibhausgase eingespart werden. Gschier ist sich sicher: „Durch die Gründung von Bio-Modellregionen wird nicht nur Bio aus der Region gestärkt und vorangetrieben, sondern auch Klimaschutz betrieben.“

Gertraud Grabmann, Obfrau von Bio-Austria, lobt die Zukunft der Bio-Landwirtschaft in der Steiermark. Sie wird durch die geplanten Bio-Modellregionen wichtige neue Impulse bekommen. “Ausgehend vom Grottenhof als Bio-Zentrum wird damit Bio-Know-How in die Regionen getragen werden. Das ist sehr erfreulich, denn jeder Schritt in Richtung Bio ist richtig und zukunftsweisend – regional, national und auch in einem globalen Maßstab. Im Bereich der Landwirtschaft haben wir mit Bio ein bewährtes Werkzeug in der Hand, um den Klimawandel zu bekämpfen und gleichzeitig die drastisch zurückgehende Biodiversität zu schützen. Kreislaufwirtschaft und flächengebundene Tierhaltung, damit weitgehend unabhängige Futtergrundlagen für die Tiere sowie Unabhängigkeit von fossilen Grundstoffen – das sind extrem starke und zukunftsweisende Argumente für Bio.

Im Vorfeld der Pressekonferenz wurde von BIO AUSTRIA der Innovationspreis Bio-Fuchs überreicht. Dieses Jahr stand alles unter dem Motto Biodiversität.

Erster Platz: Zwei Betriebe, ein Ziel

Der Bio-Fuchs geht an den Pur Natur Hof in Eggersdorf bei Graz und an Gelawi Jaklhof in Kainbach bei Graz. Die zwei Bio-Betriebe haben ein gemeinsames Ziel umgesetzt: Gesundes Bio-Gemüse und artgerechte Bio-Tierhaltung vereinen. Die Freilandschweine vom Pur Natur Hof unterstützen im Sommer das Team vom Gelawi Jaklhof beim Gemüseanbau. Sie befreien die Flächen von unerwünschten Wurzelbeikräutern, lockern die Erde auf und bereiten so alles für den nächsten Anbau vor. Im Herbst geht es wieder zurück nach Hause in ihr Gehege. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Nachahmen lohnt sich, findet die Jury.

Zweiter Platz: Einstreusystem mit Kniff (Salzburg)

Den zweiten Preis holte sich der Bio-Hof Ibertsberger aus Seekirchen (Salzburg). Der Anbindestall am Bio-Betrieb Ibertsberger war in die Jahre gekommen. Es wurde ein neuer Laufstall mit Tiefstroh für die Milchkühe gebaut. Damit ein Tiefstreustall gut funktioniert, muss täglich nachgestreut werden – ohne die Unterstützung von Maschinen ein sehr arbeits- und zeitintensives Unterfangen. Kurzentschlossen baute Walter Ibertsberger sein eigenes Einstreusystem. Jetzt erledigt ein gebrauchter Miststreuer die Arbeit. Er fährt auf Knopfdruck auf Schienen über der Tiefstreulauffläche von einem Ende zum anderen. Die Einstreu wird so effizient und ohne viel Arbeits- und Zeitaufwand gleichmäßig verteilt.

Dritter Platz: Käse mit Beziehungen nach ganz Oben

Der Biobauer Ewald Wurzinger hat ein ausgefallenes Vermarktungskonzept für seinen Bio-Käse gesucht und gefunden – „CheeseUS“ war geboren. In Kooperation mit der Stadtpfarre Hartberg wurde neben der Kirche ein Käseladen eröffnet. Dadurch ist es gelungen, eine neue Zielgruppe anzusprechen und für Bio zu begeistern. Inzwischen vermarkten auch andere Bio-Betriebe aus der Region ihren Käse im Hofladen der etwas anderen Art. Ein Teil des Erlöses geht an die Pfarre und wird vorerst für die Renovierung der Kirche verwendet.

Der Beitrag Steirer bauen auf Bio-Modellregionen erschien zuerst auf Blick ins Land.

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