Steinturm an Weinbauschule eingeweiht

Mit einem Festakt fand gestern im Permakultur-Garten der Weinbauschule Krems die Einweihung und Segnung des Steinturms durch Pfarrer Franz Richter statt. Das imposante Monument befindet sich hinter dem jüdischen Friedhof beim Verkehrsknoten Krems Nord und ist frei zugänglich. Anschließend gab es bei den „Steingesprächen“ interessante Vorträge zum immateriellen Kulturerbe und zur alten Handwerkskunst des Trockensteinmauerns, an denen rund 70 Personen aus Österreich und Deutschland teilnahmen. Abschließend ließ die Trockensteinmauern-Schule die vielfältigen Aktivitäten des letzten Jahres mit einer ansprechenden Präsentation Revue passieren.  
„Der vier Meter hohe Steinturm wurde von Trainerinnen und Trainern der Trockensteinmauern-Schule in Zusammenarbeit mit der Gartenbauschule Langenlois, der Weinbauschule Krems und der NÖ Bauakademie errichtet“, betont Rainer Vogler, Leiter der Trockensteinmauern-Schule. „Vom Turm aus überblickt man nicht nur den geschichtsträchtigen jüdischen Friedhof, auch das Bauwerk selbst ist am Verkehrsknoten Krems Nord ein gut sichtbares Kulturdenkmal für die alte Handwerkskunst“, so Vogler, der sich bei allen beteiligten Personen und Organisationen für die engagierte Mitarbeit bedankte. Für die Errichtung des Monuments wurden von Freiwilligen rund 800 Arbeitsstunden geleistet und über 100 Tonnen Stein wurden verbaut.
„Trockensteinmauern fügen sich dank der Verwendung von Steinen aus der Region sanft ins Landschaftsbild ein und bieten einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Zudem fördern sie durch ihre temperaturregulierende Wirkung den Reifungsprozess der Weintrauben, was sich positiv auf die Weinqualität auswirkt“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. „Ich danke der Weinbauschule Krems und der Trockensteinmauern-Schule, dass sie seit über 20 Jahren die historische Handwerkskunst für den Terrassenweinbau mit Leben erfüllen. Seit dem Jahr 2000 ist die Kulturlandschaft der Wachau eine ausgewiesene UNESCO Welterbestätte. Imposantestes Zeugnis dafür sind die mehrere hundert Jahre alten Trockensteinmauerterrassen, durch die eine Kultivierung des Weins an den steilen Lagen erst möglich wurde“, so Teschl-Hofmeister. 
„Bislang konnten über 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei rund 250 Lehrgängen und Kursen für Trockensteinmauern geschult werden, die künftig das kulturelle Erbe bewahren. Dabei erfordert das fachgerechte Verlegen der Steine durch reine Handarbeit viel Fingerspitzengefühl und räumliches Vorstellungsvermögen. Schließlich müssen sich die Steine praktisch nahtlos ineinanderfügen“, betont Fachlehrer Rainer Vogler, Initiator der Kurse und Spezialist für den Bau von Trockensteinmauern. Infos zu den Kursen im Bildungskalender unter www.lako.at/kurse.

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