Status quo für Milchalternativen bleibt bestehen

 

Das Europäische Parlament hat den Abänderungsantrag AM 171 zurückgezogen, der Einschränkungen bei der Vermarktung von pflanzlichen Milchalternativen nach sich gezogen hätte. Das Vorhaben wird nicht mehr im im laufenden Trilogverfahren zur Reform der GAP verhandelt. Die Entscheidung war zuletzt absehbar. Die EU-Kommission in Brüssel ist nicht hinter dem Antrag gestanden. Es war kein eindeutiges Votum der Agrarminister zu erwarten. Das EU-Parlament hat den Antrag daher gesichtswahrend zurückgezogen.

Der Verein “Soja aus Österreich” freut sich über diese Entwicklung: “Wir anerkennen, dass die Bezeichnung ‘Milch’ weiterhin Produkten vorbehalten bleiben soll, die von Tieren kommen. Mit der aktuellen Entscheidung über die Beibehaltung des Status Quo kann nun mit ganzer Kraft an die Weiterentwicklung dieses neuen Marktsegmentes herangegangen werden. Denn die beabsichtigten Restriktionen hätten den Wettbewerb massiv verzerrt. Letztendlich werden die Konsumenten entscheiden, wie sich der Absatz dieses Zukunftssortiments entwickeln wird und nicht europäische oder nationale Behörden. Das ist gut so!”, sagt Karl Fischer, Obmann des Vereins “Soja aus Österreich”.

Der Antrag hätte auch für die traditionelle Milchwirtschaft mehr Probleme als Lösungen bedeutet. Denn viele Betriebe, auch im Bauerneigentum befindliche Molkereien, sind in den letzten Jahren in das neue Geschäftsfeld eingestiegen. “Mit dem Entscheid der EU-Parlamentarier ist somit auch Schaden von heimischen Betrieben abgewendet worden”, so Fischer.

Marktdaten:

Umsatz pflanzliche Trinkmilchalternativen 2020 in Österreich rund 37 Mio Euro bzw. rund zehn Prozent des Gesamtmarktes. Rasante Umsatzsteigerung: gegenüber 2019 um 39 Prozent, gegenüber 2018 um 54 Prozent
Umsatz pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten gesamt (Trinkmilch, Joghurt und Desserts) 2020 in Österreich 57 Mio Euro; größten Anteil machen mit 19 Mio Euro Produkte auf Sojabasis aus
Mona aus Oberwart aktuell Nummer zwei am europäischen Markt
Österreichs größte Molkereien sind vor Kurzem in den Markt pflanzlicher Milchalternativen eingestiegen.
Gesamtumsatz 2020 für pflanzliche Milchalternativen in Europa 1,6 Mrd Euro.

Der Beitrag Status quo für Milchalternativen bleibt bestehen erschien zuerst auf Blick ins Land.

Agrarpolitik, Drink, GAP, Milch, News, Werbung