Regionales kaufen bringt „an Haufen“!
„Jetzt können wir etwas für uns selbst tun“! Mit dieser Feststellung kommentierte Prof. Schneider von der Kepler-Uni Linz die neue Studie zum Thema Regionales Essen. Die heimische Landwirtschaft spürt die Krise. Die Hagelversicherung hat deshalb eine Studie in Auftrag gegeben, was es denn brächte, wenn wir, die wir in Österreich leben, bei unserem Einkauf vermehrt an die denken, die rund um uns auf dem Land Lebensmittel erzeugen.
600.000 Menschen ohne Job, 1 Million in Kurzarbeit, kein Tourismus! Kein Wunder, dass die Nachfrage bei Lebensmitteln zu wünschen übriglässt. Dem billigen, exzessiven Transport zu trotzen und Lebensmittel von heimischer Herkunft vermehrt ins Einkaufswagerl zu legen, erfüllt drei Aspekte der Selbsthilfe. Es erhöht die Wertschöpfung der hiesigen Volkswirtschaft. Es verringert die Umweltschäden. Es macht die Bodenbewirtschaftung attraktiver und bremst drittens indirekt die Bodenversiegelung.
Etwa 600€ gibt ein Haushalt monatlich für Essen daheim und auswärts aus. Allein die Importe von Lebensmitteln belaufen sich auf 10 Milliarden €, hat der Studienverfasser Mag. Jenewein ermittelt. Würden wir unseren Konsumpatriotismus beim Lebensmitteleinkauf um 20% ausbauen, würde das für rund 46.000 Personen Arbeitsplätze schaffen und das BIP um 4,6 Milliarden Euro steigern. Davon fließen die Steuern in den heimischen Staatshaushalt und in die Finanzierung der Sozialversicherung, also auch unserer Gesundheits- und Altersversorgung.
Konsumforschung hat gezeigt, dass wir gewohnheitsmäßig zu vertrauten Produkten greifen. Es lohnt sich, hin und wieder genau zu schauen, woher das Produkt kommt, fügt Prof. Schneider hinzu. Ein Ersatz importierter Waren durch inländische macht sich immer bezahlt.
Versorgungssicherheit durch unsere Bauern ist in Krisenzeiten essentiell. Internationale Warenströme können schnell ins Stocken geraten, wie man gesehen hat. Nicht nur die Lebensmittelerzeugung, sondern auch die Grundlage, der Boden, hat es verdient, als systemrelevant deklariert zu werden. 2019 ist der Bodenverbrauch wieder angestiegen. Der Trend in den drei Jahren davor, war erfreulicherweise von abnehmendem Bodenverbrauch gekennzeichnet. Die Sicherung unserer Böden braucht einen gesetzlichen Schutz in der Verfassung, forderte der Chef der Hagelversicherung. „Von Beton kann man nicht abbeißen“, so Weinberger.
Die Versorgung der Bevölkerung mit regionalen Lebensmitteln, das hat uns die Krise deutlich gezeigt, ist immens wichtig. Derzeit benötigt jeder Bewohner Österreichs 3.000 m² für seine Ernährung, davon kommen derzeit noch 1.600 m² aus Österreich. Geht der Bodenverbrauch so weiter, werden im Jahr 2050 nur mehr 1.000 m² in Österreich zur Verfügung stehen.
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