NIEDERÖSTERREICH IM FOKUS

Bauern brauchen Sicherheit, keine Stilllegungen oder gar neue Steuern

Die Welt ist um Umbruch, das merkt man jeden Tag beim Blick in die Zeitung oder beim Hören der Nachrichten. Dazu reicht aber auch schon ein Blick auf die Zapfsäulen oder auf die Preisschilder. Wir sind in einer Zeit multipler Krisen angekommen. Und all diese Krisen haben unmittelbare Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft, aber auch ganz konkret auf die Landwirtschaft und die Bäuerinnen und Bauern. Auf der anderen Seite ist es gerade die Landwirtschaft, die immer da ist und die immer für Sicherheit in unsicheren Zeiten steht. Für Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln, nachhaltigem Strom und regionaler Wärme.
Das alles gilt es zu erhalten und auszubauen. Denn blicken wir uns um, so werden die Zeiten wohl nicht leichter: Energie wird nicht nur knapp, sondern als Druckmittel bis hin zur Waffe eingesetzt. Fehlende Lebensmittel können wir in Europa noch halbwegs verkraften, aber in anderen Weltregionen führen verdorrte Ernten oder ausbleibende Weizenlieferungen zu Hungerkatastrophen und lösen Migrationsströme aus.
Es ist daher wohl mehr als verlogen, wenn die Gesellschaft in Mitteleuropa so bequem ist und es sich vermeintlich leisten möchte, Flächen stillzulegen, Standards auf Luxusniveau zu schrauben und schlussendlich weniger zu produzieren. Denn alleine deshalb wird ja nicht weniger gegessen, weder in Europa noch sonst irgendwo auf der Welt. Das Gegenteil ist der Fall, seit kurzem sind wir acht Milliarden Menschen auf dieser Erde. Für Europa heißt weniger produzieren meistens einfach mehr importieren.
Dass damit dann auch wesentlich niedrigere Umwelt- und Sozialstandards im Einkaufswagen liegen, wird von den Konsumenten und auch von den NGOs gerne ausgeblendet. Das Beispiel der Erdäpfel vor einiger Zeit zeigt das ja, als es plötzlich keine heimischen Erdäpfel mehr zu kaufen gab und stattdessen nordafrikanische Knollen in den Supermärkten lagen. Von einem Kontinent also, der weder Wasser noch Nahrung im Überfluss hat, ganz im Gegenteil. Weniger Lebensmittel produzieren, wenn gleichzeitig mehr Menschen als je zuvor versorgt werden müssen, ist also falsch verstandener Luxus und auch höchst unsolidarisch mit all jenen, die Hunger leiden. Die Konsequenz in Europa wiederum sind Flüchtlingsströme, die zu uns drängen.
Damit ist klar: Die Welt braucht die Landwirtschaft, möchte sie ihre Erdenbewohnerinnen und -bewohner ernähren und versorgen. Und die Bäuerinnen und Bauern brauchen nicht mehr Hürden. Keine verpflichtenden Flächenstilllegungen, weder im Wald noch am Acker oder auf den Wiesen.
Und auch keine neuen Eigentumssteuern, wie sie aktuell immer wieder gerne politische gefordert werden. Einzelne Bundesländern sind sogar schon vorgeprescht und heben neuerdings neue Abgaben auf Grundstücke ein. Allen, die von neuen Eigentums-, Erbschafts- oder Vermögenssteuern träumen, sei daher ins Stammbuch geschrieben, dass das existenzbedrohende Folgen für die Landwirtschaft und damit für die Versorgungssicherheit für ganz Österreich hätte.

Der Beitrag NIEDERÖSTERREICH IM FOKUS erschien zuerst auf Blick ins Land.

Meinung