Mahnfeuer für Berg- und Kleinbauern
Um auf die schwierige, teils drastische Lage der Klein- und Bergbetriebe aufmerksam zu machen, werden am 8.Dezember 2021 auf Höfen in ganz Österreich Mahnfeuer entzündet. „Wir werden verheizt, wenn sich nichts grundlegend ändert. Viele Höfe sind in ihrer Existenz bedroht. In der Werbung und in Sonntagsreden ist die berg- und kleinbäuerliche Landwirtschaft stets bestens vertreten, aber sobald es um die Verteilung der Gelder geht, schauen wir durch die Finger! Denn größere Betriebe in Gunstlagen profitieren pro Arbeitskraft in weit größerem Ausmaß.“ so Ludwig Rumetshofer, Vorstandsmitglied der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung (ÖBV). Die Entwürfe für die zukünftige GAP liegen vor, aber insbesondere für berg- und kleinbäuerliche Betriebe sind dringend Nachbesserungen notwendig. „Das Ziel der GAP muss sein: Einkommen für klein- und bergbäuerliche Höfe zu sichern! Unsere Arbeit muss sich lohnen! Kurzum: Wir brauchen eine gerechte und ökologische GAP und die Gleichstellung der Geschlechter!“ so Rumetshofer weiter.
Eine gerechte Verteilung für die klein- und bergbäuerliche Landwirtschaft ist dringend notwendig. Doch derzeit werden selbst die schwachen Vorgaben der EU zur Umverteilung bei den Direktzahlungen nochmals unterboten. „Wir Bäuer:innen fordern eine doppelte Förderung der ersten 20 ha, finanziert durch eine Umverteilung von den Großbetrieben und eine Erhöhung der Ausgleichszulage.“
Ebenso seien Maßnahmen notwendig, die die nachhaltige Grünlandbewirtschaftung stärken: Den aktuellen Plänen zufolge sei die Maßnahme für Weidehaltung viel zu niedrig angesetzt. Angesichts des besonders hohen Grünlandanteils in Österreich müsse aber gerade hier eine nachhaltige, flächengebundene und standortangepasste Bewirtschaftung gestärkt werden. „Wir fordern eine doppelte Prämie für Weidehaltung und eine Prämie für die flächengebundene Haltung von Raufutterverzehrern, gedeckelt bei 30 RGVE.“
Zugleich fehlten in den aktuellen Entwürfen Maßnahmen für besonders ökologisch wertvolle Bewirtschaftungsweisen völlig: Etwa für einen abgestuften Wiesenbau und für vielfältige, langjährige Fruchtfolgen. Ebenso sei eine höhere Dotierung der Biomaßnahme notwendig. Hier müsse dringend nachgebessert werden.
Nähere Informationen zu den Mahnfeuern, sowie Testimonials und Fotos (ab 9.12.): www.viacampesina.at
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