LK-Tirol im Clinch mit Bodenfonds

Josef Hechenberger, Präsident der LK-Tirol, kritisiert den Kauf einer Hofstelle mit rund 15 ha Flächen in St. Johann durch den Tiroler Bodenfonds. “Der Tiroler Bodenfonds wurde zu dem Zweck ins Leben gerufen, Gemeinden bei der Realisierung der Ziele der örtlichen Raumordnungskonzepte zu unterstützen. Wenn er dann Flächen ankauft, die sogar als landwirtschaftliche Vorsorgeflächen besonders geschützt sind, um daraus Gewerbegebiete zu machen, geht das aus unserer Sicht am Sinn des Fonds vorbei”, findet Hechenberger klare Worte.

Bereits bei der letzten Novelle des Grundverkehrsgesetzes habe sich die LK Tirol klar für eine restriktivere Bodenpolitik ausgesprochen. “Wenn landwirtschaftliche Flächen oder Höfe verkauft werden, sollen aktive Landwirtinnen und Landwirte oder der Landeskulturfonds zum Zug kommen, der eben den Zweck verfolgt, diese Flächen weiterhin in der Produktion zu halten”, erklärt Hechenberger und stellt klar: “Wir sind nicht grundsätzlich gegen eine Weiterentwicklung in den Gemeinden, aber die Vorsorgeflächen wurden aus einem guten Grund ins Leben gerufen. Wir müssen unser Land nachhaltig weiterentwickeln und die wenigen verbliebenen, hochwertigen landwirtschaftlichen Flächen erhalten.”

Nachdem mittlerweile die Hofstelle auch unter Denkmalschutz gestellt wurde, ist nun der Raumordnungsbeirat am Zug. LK-Bezirksobmann Josef Fuchs appelliert: “Wir stehen diesem Vorhaben sehr kritisch gegenüber und lehnen diese Vorgehensweise ab. Die Gemeinde muss andere Entwicklungsmöglichkeiten ausarbeiten und ich hoffe, dass der Raumordnungsbeirat hier eine zukunftsweisende Entscheidung fällt und die Signalwirkung dieses Falles richtig einschätzt.” Die LK Tirol ist ebenfalls im Raumordnungsbeirat vertreten und wird diesem Projekt keine Zustimmung erteilen.

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Agrarpolitik, Boden, Gewerbe, Vorsorgefläche