Land&Forst Betriebe mit 2022 zufrieden

Die Land&Forst Betriebe Österreich ziehen in ihrer traditionellen jährlichen Wirtschaftspressekonferenz Bilanz und halten fest: Klimawandel, zunehmende Trockenheit und massiv steigende Kosten sind eine fortwährende Herausforderung, aber zumindest die aktuell guten Marktbedingungen machen ein wirtschaftliches Überleben der heimischen Betriebe möglich. Kopfzerbrechen bereiten allerdings die vielen widersprüchlichen und einseitigen politischen „Projekte“ in Brüssel, NGO-getriebene und kurzsichtige politische Debatten und deren mögliche Umsetzung in Österreich.
„Das Jahr 2022 war für die heimische Forstwirtschaft ein positives Jahr mit schwarzen Zahlen. Der positive Trend des Jahres 2021 wurde fortgesetzt und die gute Nachfrage nach dem Rohstoff Holz ließ die meisten heimischen Waldbewirtschafter positiv bilanzieren. Getrübt wird diese Bilanz von weiterhin auftretenden Kalamitäten vor allem im Süden des Landes und dem allgemeinen verschärften Kostendruck“, erläutert DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich in seinem Eingangsstatement.
Werden die Nutzungszeiträume verkürzt, kann die Funktion des Waldes als Kohlenstoffsenke durch den höheren Zuwachs in jüngeren Wachstumsphasen optimiert werden. Gleichzeitig wird dadurch das Risiko, Waldbestände an Kalamitäten zu verlieren, herabgesetzt. In den österreichischen Wäldern wurde über die letzten Jahrzehnte ein großer Holzvorrat aufgebaut. Im Licht von immer häufigeren Windwürfen, Borkenkäferkalamitäten und auch Waldbränden durch die Klimaänderung ist es im Sinne der Kohlenstoffspeicherung ratsam, diese Vorräte nicht unter die Käseglocke zu stellen. Vielmehr sind nachhaltige Holzprodukte ein wichtiger Weg zum Ausstieg aus den fossilen Rohstoffen.
Besorgt zeigen sich die Land&Forst Betriebe Österreich vor allem aber auch über die widersprüchlichen politischen „Projekte“ der EU. So werden diese notwendigen Anpassungs-Maßnahmen durch realitätsfremde Gesetzesvorschläge aus Brüssel eindeutig konterkariert. Statt einem aktiven Waldumbau und einer bewussten Risikominimierung sieht etwa die Vorgabe der EU Biodiversitätsstrategie und Waldstrategie vor, 10 Prozent der Landfläche außer Nutzung zu stellen und damit ihrem Schicksal zu überlassen. Das Einbringen von zukunftsfitten Baumarten wird als Störung der natürlichen Waldgesellschaften gewertet und Waldbestände sollen trotz steigendem Risiko möglichst alt werden. Der Gesetzesvorschlag über die Wiederherstellung der Natur sieht vor, Ökosysteme in einen Zustand aus der Vergangenheit zurückzuführen, statt die Dynamiken des Klimawandels zu berücksichtigen.
Bei der EU-Richtlinie über Erneuerbare Energien (RED III) findet heute voraussichtlich die letzte Verhandlungsrunde in Brüssel statt. Dazu hat Felix Montecuccoli eine eindeutige Meinung: „Dass nun eine kaskadische Nutzung vorgeschrieben werden soll, widerspricht vollkommen der forstlichen Realität, wo doch etwa bei Pflegeeingriffen Holz anfällt, das nicht anders als energetisch sinnvoll verwertet werden kann. Die Einführung von so genannten „No-go-Areas“ soll zudem die Gewinnung von Energieholz auf bestimmten Waldflächen vollständig verbieten. Damit ist auch der dringend notwendige Waldumbau dort gefährdet.“

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