Kulturenschaugarten offen für Besucher
Nach einjähriger Vorarbeit, wurde Ende Juni, der Schau- und Exkursionsbereich zu den Themen „Boden-Wasser-Pflanzen“ feierlich eröffnet. An acht Stationen können sich nun Interessierte ein Bild über das Zusammenspiel von Klima, Boden, Pflanzen und Bewirtschaftung machen. Anschaulich wird im Kulturschaugarten aufgezeigt, wie vielgestaltig Grünland sein kann. Der Pflanzenbestand besteht meist aus 15 bis 40 Gräsern, Kleearten und Kräutern, manchmal mehr als hundert Arten. „Das ist immer das Ergebnis eines Zusammenspiels vielfältiger Faktoren“, erklärt Bernhard Krautzer in seiner Begrüßungsrede: „Ein wichtiger Faktor ist das Klima – also Temperatur, Niederschlag und Dauer der Vegetationszeit. Der nächste wesentliche Faktor ist der Boden. Im Zusammenspiel der Bodenphysik, der chemischen Parameter und des Wasserhaushaltes ist er die Grundlage des Lebens und auch der wichtigste Produktionsfaktor in der Landwirtschaft. Die Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen wirkt sich ganz wesentlich auf das Wurzelwachstum und damit auch auf die Entwicklung der oberirdischen Pflanzenteile aus.“
Den Besuchern wird die Möglichkeit geboten, tief in Böden hineinzublicken und den Wurzeln beim Wachsen zuzuschauen. Anschaulich präsentiert werden zudem die unterschiedlichen Grünlandbestände. Je nach Düngungs- und Bewirtschaftungsintensität präsentiert sich das Grünland unterschiedlich. Von kräuter- bis gräserreich, manchmal kurz geschnitten, dann wieder im Zustand der Abreife – bei einem Besuch des Kulturschaugartens kann sich jeder selbst ein Bild über die Vielfältigkeit des Grünlands machen. Grünland wird nicht von alleine grün. Zumindest, wenn man auf solchen Flächen die Futterertäge und –qualitäten optimieren will. Dazu braucht man Sorten aus der Futterpflanzenzüchtung, die an Klima, Standort und Bewirtschaftung angepasst sind. Diese etwas über 20 Arten mit weit über 300 Sorten müssen auf ihre Tauglichkeit unter hiesiger Bewirtschaftung geprüft werden und auch in ihrer Mischung auf unterschiedlichen Standorten beobachtet werden. „Natürlich gibt es im Grünlandgebiet nicht nur diese eine Kulturart, sondern auch wichtige weitere wie Silomais, Kartoffeln, Getreide um nur einige zu nennen, die ebenfalls als Futtermittel oder Lebensmittel Verwendung finden“, führt der Institutsleiter weiter aus.
Auch die Artenvielfalt ist wichtig für unsere Kulturlandschaft. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Voraussetzung dafür ist allerdings das Vorhandensein des gewünschten Artenspektrums. Diese Arten von heimischen Wildpflanzen, in unserer Genbank geschützt und von Landwirten vermehrt, kann man zu geeigneten extensiven, reich blühenden Grünlandmischungen zusammensetzen und damit wieder die Kulturlandschaft anreichern, mit all den positiven Effekten auf die Entwicklung der Insekten, der Vögel, des Niederwilds.
Anmeldungen ab sofort willkommen: www.raumberg-gumpenstein.at
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