Klöckner erwartet 70 % igen Bedarfsanstieg

Die Landwirtschaft muss aus Sicht der deutschen Agrarministerin Klöckner noch leistungsfähiger werden. Bis 2050 müsse die weltweite landwirtschaftliche Produktion um 70% erhöht werden, um die Menschen satt zu machen, sagte Klöckner heute vor Beginn der Grünen Woche in Berlin. Sie verwies auf angekündigte Demonstrationen von Kritikern während der Agrarmesse und ergänzte: „Wir werden nicht mit romantisierenden „Bullerbü“-Vorstellungen zurück zu einer vormodernen Landwirtschaft kehren, weil man sich ein Idyll sucht und weil der eigene Alltag vielleicht zu hektisch ist. Damit werden wir die Menschen nicht ernähren können.“

In der Buchreihe „Wir Kinder aus Bullerbü“ hatte die bekannte Autorin Astrid Lindgren das Bild eines weitgehend technikfreien Landlebens gezeichnet. Klöckner sagte laut APA, Kritik an Landwirten komme oft aus Städten und oft ohne differenzierte Recherche. Sie forderte sachliche Diskussionen etwa über neue Pflanzenzüchtungen und Offenheit für neue Methoden wie etwa die Genschere CRISPR/Cas. Zugleich sprach sie von den „Megatrends“ Umweltschutz, Klimawandel und Tierwohl. Die Bauern sollten sich dieser Themen offensiv annehmen und sich an die Spitze der Bewegung stellen. Sie bräuchten aber auch bessere Preise an der Supermarktkasse, um etwa in tierfreundliche Ställe zu investieren. „Von einem Euro für Fleisch kommen beim Landwirt 20 Cent an, das wird auf Dauer nicht so weitergehen“, stellte die Ministerin fest.

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