Tag der Jungen Landwirtschaft: Sicher durch die neuen Zeiten mit unseren jungen Bäuerinnen und Bauern!
Die Junge Landwirtschaft Österreich diskutiert mit 140 Gästen in der Ottakringer Brauerei.
Am Donnerstag, 01. Dezember 2022, feierte die Junge Landwirtschaft Österreich gemeinsam mit 140 Gästen aus ganz Österreich den Tag der Jungen Landwirtschaft 2022 in der Ottakringer Brauerei in Wien. Darunter waren auch zahlreiche Ehrengäste, wie zum Beispiel Abg. z. NR Georg Strasser, Abg. z. NR Carina Reiter, Bundesrätin Elisabeth Wolff, Martina Rieberer, Chefin vom Dienst bei der BauernZeitung, zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Jugendorganisationen und viele mehr. Das Programm stand heuer unter dem Motto „Sicher durch die neuen Zeiten“.
Reiter: „Jungen Bäuerinnen und Bauern Perspektiven geben“
„Versorgungssicherheit betrifft nicht nur Lebensmittel. Gerade jetzt wird uns schmerzhaft bewusst, wie wichtig eine hohe Selbstversorgung auch in den Bereichen Energie, bei Rohstoffen oder Arzneimitteln wäre. Die Eigenversorgung mit Lebensmitteln darf nicht zur Selbstverständlichkeit verkommen und muss uns in Österreich etwas wert sein und bleiben“ so Carina Reiter. In drei spannenden Gastvorträgen ging es beim Tag der Jungen Landwirtschaft vor allem darum, wie unsere jungen Bäuerinnen und Bauern auch in Zukunft dafür sorgen, dass wir alle etwas zu Essen auf dem Teller haben. „Dazu braucht es weiterhin konkrete Unterstützung durch die Agrarpolitik und die Sicherstellung des Erfolgsmodells der landwirtschaftlichen Ausbildungen in Österreich. Wir müssen jungen Menschen aus der Landwirtschaft Perspektiven geben, damit sie optimistisch in die Zukunft blicken und die Höfe in Österreich weiter bewirtschaftet werden“, so Reiter, die selbst von einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Mutterkuhhaltung im Berggebiet im Pongau stammt.
„Auch eine Chance für junge Bäuerinnen und Bauern“
Zunächst eröffnete Simone Steiner, Veterinärmedizinerin bei der Rinderzucht Austria, den Reigen an spannenden Vorträgen. Sie sprach vor allem über die „steigende Erwartung an die Tierhaltung“ und die damit verbundene gesellschaftliche Debatte um Tier- und Umweltschutz in der Nutztierhaltung. Laut Steiner müsse die Landwirtschaft im Allgemeinen dabei auch dazu bereit sein, „Prozesse mitzugestalten“. Michaela Pichler, Abteilungsleiterin für landwirtschaftliche Produkte bei der Raiffeisen Ware Austria, zeigte danach auf, wie die Krisenzeit „auch eine Chance für junge Bäuerinnen und Bauern sein kann“. „Nutzt das, was ihr kennt, wo ihr euch zu Hause fühlt und was euch auch einen
Wissensvorsprung bringt“, gab Pichler den jungen Landwirtinnen und Landwirten mit auf den Weg. Sie wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass die Risikostreuung durch Nutzung verschiedener Vermarktungsmodelle und Kenntnis der eigenen betrieblichen Deckungsbeiträge und Kennzahlen das Um und Auf ist, um derzeit in einem von extremer Volatilität und sehr hohen Energiekosten geprägten Markt bestehen zu können.
Erfolgsfaktoren: „Nachhaltigkeit, Gesundheit und Qualität“
Abschließend spannte Marlies Gruber, Geschäftsführerin des forum. ernährung heute den Bogen zu Food Trends und deren Bedeutung für die Landwirtschaft. Die Konsumentinnen und Konsumenten achten laut Gruber wieder „vermehrt auf Regionalität und Herkunft“. Es gebe zwar einen Trend zu pflanzenbasierten Produkten, insgesamt sei die Esskultur in Österreich aber immer noch sehr konservativ.
„Nachhaltigkeit, Gesundheit und Qualitätsverständnis. Diese Driver bleiben“, so Gruber. Darin erkennt sie einerseits große Chancen für Direktvermarkter, aber auch ganz allgemein für junge Landwirtinnen und Landwirte in ganz Österreich, ihre qualitativ hochwertigen Lebensmittel entsprechend am Markt zu platzieren.
In einer abschließenden Fragenrunde hatten die jungen Landwirtinnen und Landwirte auch noch die Möglichkeit über die Vorträge zu diskutieren und die künftigen Herausforderungen, Perspektiven und Chancen für die Landwirtschaft zu besprechen.