EU-Rechnungshof berichtet über Tiertransportwesen

Der EU-Rechnungshof veröffentlichte am 17. April einen neuen Bericht zum Thema Tiertransporte in der EU und streicht die negativen Effekte von Tiertransporten auf Tiere und Konsumenten hervor. Die EU-Kommission hat für den Herbst 2023 eine Reform des EU-Tiertransportgesetzes angekündigt.
Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Mitglied des Tiertransport U-Ausschusses, sagt: „Langstreckentiertransporte passieren, weil es immer weniger klein-und mittelgroße Betriebe und Schlachthöfe in der Region gibt. Der falsche Fokus der EU-Agrarförderungspolitik verfestigt den Trend in Richtung Agrar-Industrie und Massentierhaltung, statt regionale Wirtschaftskreisläufe innerhalb der EU zu fördern und damit langfristig auch Ernährungssouveränität zu schaffen. Tiertransporte schaden nicht nur Tieren, sondern basieren auch auf ausbeuterischen Arbeitsbedingungen von Menschen in Agrarindustrie-Betrieben, Schlachthöfen sowie im Transportwesen. Eine Reform des Tiertransportgesetzes ist unumgänglich. Zentral wird die Reduktion der maximalen Transportdauer für lebende Tiere auf acht Stunden statt bisher bis zu 29 Stunden.“
Die Erkenntnisse des Rechnungshofes seien nicht neu. „Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft und die Grünen im Europäischen Parlament zeigen schon seit Jahren die Fehler im System auf. Wir freuen uns, dass der Rechnungshof uns in unserer Analyse Recht gibt und eine Reduktion von Lebendtiertransporten sowie eine Rückkehr zu kleinteiliger und regionaler Landwirtschaft fordert. Die Kommission darf jetzt nicht dem Druck der Agrarlobbys und EU-Mitgliedstaaten nachgeben und muss eine starke Reform ohne wenn und aber vorlegen “, so Thomas Waitz abschließend.

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Agrarpolitik, Schlachthof, Tiertransport