EU-Projekt für Aufwertung der Schafwirtschaft

 

Von 2019-2023 beteiligt sich die HBLFA Raumberg-Gumpenstein am Erasmus+ Projekt EU4SHEPERDS. In diesem Projekt EU4Shepherds geht es daher vor allem um die Aufwertung der Schäfer/innen als Beruf. Berücksichtigt wird damit auch die Aufwertung der Schafwirtschaft hinsichtlich der Erhaltung der Kulturlandschaft durch nachhaltiges Wirtschaften im ländlichen Raum.

Bei der Abschlusskonferenz in Mures in Siebenbürgen wurden die wichtigsten Aufgaben für eine extensive Schafhaltung und die Schulung von Schafhirt/innen anhand von Stärken-Schwächenanalysen und Best Practice Beispielen diskutiert. Die Besichtigung einer Schafalm im Gebirge zeigte interessante Erfahrungen auf. Ca. 300 Schafe werden von fünf Hirten betreut, nicht fehlen dürfen die Hütehunde, die verschiede Aufgaben erfüllen und auch uns Besucher im Zaum hielten. Wolf und Bär sind in dieser Gegend keine Seltenheit, aber es gibt wenige direkte Beobachtungen jedoch frische Spuren. Zwei Mal am Tag werden die Tiere gemolken, die Milch wird zu Schafskäse vor Ort verarbeitet. Am Abend werden die Tiere in einem Pferch zusammengefasst.

Die Erasmus- Projektgruppe kam zum Entschluss, dass folgende Themen in den Lehrplan integriert werden sollten:

● Erfahrungen im Herdenmanagement (auch mit Pilotfarm),

● Führen von Hirten- und Herdenschutzhunden,

● Tierhaltung und Tierernährung,

● Weidewirtschaft, und Pflanzenkunde,

● Kenntnisse in Verhalten und Biologie von Herdentieren,

● Tiergesundheit, Tierkrankheiten, Klauenpflege,

● Weidemanagement, Weideinfrastruktur (Wasser, Mineralstoffversorgung, Unterstand, etc.),

● Weidezaun für die Hütesicherheit und den Herdenschutz (Abwehr gegen große Beutegreifer),

● Anwendung von Umweltwissen und Ansprache der naturräumlichen Besonderheiten und (Natur) Gefahren im Gelände und in der Herde,

● Errichtung und Sanierung der notwendigen Infrastruktur(en) auf der Alm.

In Österreich bemühen sich die HBLFA Raumberg-Gumpenstein und die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik darum, die Hirtenausbildung und die Ausbildung für Trainer/innen zu etablieren. In Raumberg-Gumpenstein gibt es dazu auch eine eigene Pilotfarm in der Abteilung Schafe und Ziegen.

Es werden die unterschiedlichen Fachdisziplinen von einem Expertenteam zusammenwirken, mit Unterstützung u.a. vom Steirischen Schafs- und Ziegenzuchtverband, dem LFI (Ländliches Fortbildungsinstitut), dem Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs und European hoofcare. In der landwirtschaftlichen Fachschule Grabnerhof gibt es ab heuer eine Möglichkeit, die Hirtenausbildung als Aufbaumodul im Rahmen der Facharbeiterausbildung zu absolvieren. Best Practice Beispiele der Behirtung von Schafen und Ziegen im Alpenraum gibt es am Hauser Kaibling in der Steiermark mit ca. 700 Schafen auf 500 Hektar.

Die internationale Projektgruppe ist sich einig, dass für die Aufwertung des Berufsstandes Schäfer/in Förderungen notwendig sind und eine Verknüpfung zusätzlicher Erwerbsmöglichkeiten geschaffen werden muss. Mehr Infos auf www.raumberg-gumpenstein.at

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