EU-Kommission unterbreitet Bio-Aktionsplan

Die EU-Kommission hat einen Aktionsplan zur Förderung der Bio-Produktion vorgestellt. Sein Ziel besteht darin, der Produktion und dem Verbrauch von Bio-Erzeugnissen einen Schub zu verleihen, damit die biologische Landwirtschaft bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 25% an der landwirtschaftlich genutzten Fläche erreicht. Der Aktionsplan sieht 23 Maßnahmen –  Förderung des Verbrauchs, Ausbau der Produktion und weitere Stärkung der Nachhaltigkeit – vor, um ein ausgewogenes Wachstum des Bio-Sektors sicherzustellen.Im Aktionsplan werden mehrere konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen die Nachfrage angekurbelt werden soll. Dazu gehören: Information und Kommunikation über die biologische Produktion, Förderung des Verbrauchs von Bio-Erzeugnissen, Unterstützung des Angebotes von Bio-Produkten in öffentlichen Kantinen sowie im Rahmen des EU-Schulprogramms.

Auch mit Informationen über das EU-Bio-Siegel möchte die Europäische Kommission den Absatz von Bio-Erzeugnissen in der EU verbessern. “Die Transparenz auf den Märkten, die Rückverfolgbarkeit der Produkte und das Verhindern von Betrug sollen das Verbrauchervertrauen auf dem wachsenden Markt erhalten”, erklärte EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski bei der Vorstellung des Aktionsplan. Der Aktionsplan soll nun einen zusätzlichen Impuls geben, um das Ziel von 25% zu erreichen. Die künftige GAP soll Öko-Regelungen umfassen, die im Zeitraum 2023 bis 2027 – je nach Ausgang der Verhandlungen – mit Mitteln in Höhe von 38 bis 58 Mrd. Euro unterstützt werden. Im Rahmen dieser Öko-Regelungen kann auch die Bio-Landwirtschaft gefördert werden.

Außerdem beabsichtigt die Kommission, den Anteil von Forschung und Innovation zu erhöhen sowie mindestens 30% der Mittel für Forschungs- und Innovationsmaßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und ländliche Gebiete für Themen bereitzustellen, die den Bio-Sektor betreffe

In der EU geben die Verbraucher im Schnitt jährlich 84 Euro für Bio-Produkte aus, allerdings mit großen Unterschieden zwischen den EU-Mitgliedstaaten. In Dänemark sind es 300 Euro pro Kopf und Jahr, in Polen lediglich 4 Euro, berichtete der EU-Agrarkommissar. Die Nachfrage sei auch vom Wohlstand der Gesellschaft abhängig, und nicht jeder könne sich die teuren Bio-Erzeugnisse leisten, gab Wojciechowski zu bedenken.

Die EU-Kommission strebt in ihrem Green Deal einen Anteil des Ökolandbaus von 25% im Jahr 2030 an. Wojciechowski empfiehlt den EU-Mitgliedstaaten, auch nationale Ziele für eine Steigerung der Bio-Fläche festzulegen. In den nationalen Strategieplänen sollte die Förderung für den Biolandbau ausgebaut werden. Dazu kämen vor allem die neuen, jährlichen Eco-Schemes aus der GAP-Reform infrage, aber auch die 2. Säule der GAP. Die Kommission werde die EU-Mitgliedstaaten nicht zu nationalen Zielwerten zwingen, aber ernsthaft mit ihnen darüber sprechen, kündigte Wojciechowski an.

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Agrarpolitik, Biofläche, Forschung, Öko-Regelung