Die Hanfsorten und ihre Eigenschaften
Von den drei Hanfsorten weltweit verfügt jede einzelne Sorte über ausgeprägte Vorteile, die sie für Züchter attraktiv macht.
Hanfanbau in Österreich
Der CBD-Boom beweist es: Hanfprodukte werden immer stärker nachgefragt. Immer mehr Staaten lockern im Umgang mit der uralten Kultur- und Nutzpflanze ihre Gesetzgebung. Phasenweise ist bereits vom „grünen Gold“ die Rede, sodass der Handel mit Hanfprodukten als Markt der Zukunft gehandelt wird.
In Österreich dürfen Bürger Hanfpflanzen unter bestimmten Bedingungen anbauen: Der THC-Gehalt muss unter 0,3 % bleiben und die Pflanzen dürfen nicht blühen. Beides bedingt einander, denn Hanfpflanzen, die nicht blühen, besitzen kaum Potenzial für eine psychoaktive Wirkung. Die dritte Bedingung ist schließlich, dass es sich bei den angebauten Hanfpflanzen um solche handelt, die im EU-Sortenkatalog aufgeführt sind. Zu kaufen gibt es die Seeds im Lifestyle-Shop.
Welche Hanfsorten gibt es?
Züchter von Hanfpflanzen unterscheiden weltweit drei Hanfsorten, nämlich die Cannabis Sativa, die Cannabis Indica und die Cannabis Ruderalis. Aus diesen drei Sorten stellen sie ihre Mischungen zusammen, wobei jede Hanfsorte durch Anbautechniken, Pflege, Boden und Standort in ihrem Geschmack und Wert weiter beeinflusst werden kann. Wir stellen die drei Hanfsorten vor, die alle zusammen über ausgeprägte Vorteile und Alleinstellungsmerkmale verfügen.
Cannabis Sativa: die Ikone
Am bekanntesten und beliebtesten ist von allen Hanfsorten die Cannabis Sativa. Das ikonisierte Symbol der globalen Hanfbewegung, das bekannte fünfgliedrige und grüne Hanfblatt, entstammt der Cannabis Sativa. Die Hanfsorte wurde 1753 vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné entdeckt. Ihr lateinischer Fachbegriff heißt übersetzt „gewöhnlicher Hanf“.
Die Wirkung der Cannabis Sativa ist allerdings alles andere als gewöhnlich. Hervorstechend ist der hohe THC-Gehalt, der den künstlerisch-kreativen Bereich stimulieren und den berühmten euphorisierenden Kick hervorrufen soll. Die Cannabis Sativa ist eine Tropenpflanze, die in Ländern wie Mexiko, Jamaika, Kolumbien und Thailand gedeiht. Die beständige Sonne ermöglicht ihr schnelles Wachstum, was sie auch leisten muss, um sich in dem dichten Bewuchs der Tropenwälder die begehrten Lichtplätze zu erkämpfen. So erreicht die Hanfsorte eine Höhe von bis zu fünf Metern. Die Cannabis Sativa ist eher schmal mit luftigen und fedrigen Blüten und fünfgliedrigen grünen Blättern.
Cannabis Indica: die Gesunde
Während sich die Cannabis Sativa durch ihren hohen THC-Gehalt auszeichnet, punktet die Cannabis Indica mit einem hohen CBD-Gehalt. Diese Eigenschaft macht die Cannabis Indica als Medizinalhanf so begehrt. Ihre Wirkung ist beruhigend, stresslösend bis sedierend und sie bietet Potenzial für ein breites Spektrum an möglichen Heilwirkungen, die teilweise schon durch Studien belegt werden konnten. THC mag zwar für Heilzwecke ähnliche Effekte hervorrufen; die Tatsache, dass CBD im Gegensatz zu THC keine psychotrope Wirkung besitzt, gibt CBD für einen Einsatz in der Schulmedizin aber die wesentlich besseren Karten.
Die Cannabis Indica wächst in den Subtropen in Ländern wie Indien, Bangladesch und Pakistan. Da sie im Gegensatz zur Cannabis Sativa in eher kargen Gegenden gedeiht, muss sie viel weniger um das Sonnenlicht konkurrieren. So kann sie viel mehr in die Breite gehen und fällt durch ihr gedrungenes und kompaktes Erscheinungsbild auf. Die Cannabis Indica ist eine widerstandsfähige Hanfsorte mit einer kurzen Blütezeit. Ein weiteres Erkennungszeichen ist ihre gelbe Farbe.
Cannabis Ruderalis: die Widerstandsfähige
Die Cannabis Ruderalis wurde im Vergleich mit den beiden anderen Hanfsorten erst spät entdeckt. Der sowjetische Biologe Dimitri E. Janischewsky beschrieb sie erstmals im Jahre 1924. Es ist eine kleine und anspruchslose Pflanze, die in einem hellen Grün erscheint und bei nur wenigen Verzweigungen und mit kleinen Blüten kaum Ertrag abwirft.
Für die Hanfzucht interessant ist sie aufgrund ihrer Pflegeleichtigkeit und Robustheit. Sie kann beim Anbau sich selbst überlassen werden und ist als selbstblühende Pflanze nicht abhängig vom Sonnenzyklus. Ihre Früchte werden bei Fruchtreife sukzessive abgeworfen. Die Cannabis Ruderalis wächst in Russland, Polen, Norwegen, in der Mongolei und auf dem Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei.
Fazit: Auf die Vorlieben kommt es an
Bei der Züchtung entscheiden die Vorlieben, also ob eher Hanfsorten auf Basis von THC (Cannabis Sativa) oder CBD (Cannabis Indica) gewünscht sind. Unabhängig davon ist die Entscheidung für die Cannabis Ruderalis, da diese weder in die eine noch in die andere Richtung eine nennenswerte Potenz besitzt. Sie wird verwendet, um das Endprodukt anspruchsloser und widerstandsfähiger zu machen, wobei Züchter für diese Vorteile stets den Nachteil des Potenzverlusts mit einkalkulieren müssen.
Der Beitrag Die Hanfsorten und ihre Eigenschaften erschien zuerst auf Blick ins Land.
Cannabis, Einkommen, Hanf, Hanfanbau, Hanfsorten, News, Pflanzenbau, Züchtung