Bioabsatz beglückt Bio-Austria
Im Jahr 2020 war die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Österreich so hoch wie nie zuvor. Demnach wurden alleine im Lebensmitteleinzelhandel 2020 Bio-Lebensmittel im Wert von über 713 Millionen Euro gekauft. Das entspricht einer Steigerung von 23 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Mengenmäßig stieg der Umsatz um 17 Prozent. Damit betragen die Bio-Umsätze zehn Prozent der gesamten Lebensmitteleinkaufe im Lebensmitteleinzelhandel. Die durchschnittlichen jährlichen Haushalts-Ausgaben für Bio-Produkte kletterten im selben Zeitraum um knapp 21 Prozent auf knapp 191 Euro.
„Der Erfolgslauf von Bio kommt nicht von ungefähr. In den letzten Jahren sind Umweltaspekte, insbesondere das Thema Klimakrise, verstärkt ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Auch die Problematik des starken Rückgangs der Biodiversität ist in der Gesellschaft angekommen. All das sind auch Treiber der Nachfrage nach Bio. Immer mehr KonsumentInnen wissen ganz einfach, dass ökologische Nachhaltigkeit eine Kernkompetenz der biologischen Landwirtschaft ist. Und in der Corona-Krise hat sich der Wunsch nach umweltschonend hergestellten, gesunden Bio-Lebensmitteln noch einmal deutlich verstärkt“, erläuterte die Obfrau des Bioverbandes Bio Austria, Gertraud Grabmann, die neuesten Ergebnisse.
Insgesamt wirtschaften laut aktuellen Zahlen derzeit 24.457 Höfe nach den Kriterien der Bio-Landwirtschaft, das sind knapp 23 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe. Seit 2015 ist die biologisch bewirtschaftete Fläche um 23 Prozent gewachsen. Im selben Zeitraum sind 3.700 neue Bio-Betriebe dazugekommen, was einem Zuwachs von 18 Prozent entspricht.
Im Unterschied zu vielen anderen europäischen Ländern gab es in Österreich von 2019 auf 2020 allerdings nur geringe Zuwächse in Bezug auf Bio-Fläche und Bio-Betriebe. Dies liegt daran, dass seit Ende 2018 keine Neueinstiege mehr in die Bio-Förderung und seit Ende 2019 auch keine Umstiege aus anderen Förder-Maßnahmen mehr möglich sind. Ein Einstieg in die Bio-Förderung ist erst wieder mit der neuen Periode der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik im Jahr 2023 möglich. Das bedeutet in der Praxis, dass die Zahl der Betriebe und die Fläche stagnieren wird. Grabmann geht diesbezüglich im internationalen Wettbewerb von einem gewissen Wertschöpfungsverlust für Österreich aus. Denn die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln werde weiterhin steigen, die Produktion in Österreich hingegen werde sich nicht entsprechend mitentwickeln können.
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