Bio-Füchse stehen fest

 

Im Rahmen der Bauerntage in Wels wurde der Innovationspreis BIO AUSTRIA Fuchs für herausragende Projekte und Ideen in der Biolandwirtschaft vergeben. Diesmal stand der Preis im Zeichen des Klimaschutzes. Zum Mitmachen aufgerufen waren alle Biobäuerinnen und Biobauern. Eine Jury wählte aus den zahlreichen Einreichungen aus jeder Kategorie zwei Sieger aus. Diese schafften den Sprung ins Online-Voting, wo die Reihung der Projekte erfolgte. Über 1000 vergebene Stimmen zeugen von großem Interesse am Bio-Fuchs Wettbewerb beim Publikum.

Den Bio-Fuchs holt sich diesmal Reinhard Stückler aus St. Margarethen im Lavanttal in Kärnten. Auf dem Bio-Milchviehbetrieb wird Klimaschutz bei jeder betrieblichen Entscheidung mitgedacht und ist so umfassend integriert. Dadurch gelingt es nachweislich, am Betrieb mehr CO2 zu binden als zu verursachen. So sorgen etwa Solaranlagen für klimafreundliche Energieversorgung. Eine Dachabsaugung, bei der von der Sonne gewärmte Luft angesaugt wird, sorgt für die Heutrocknung durch optimale Belüftung. Gezielter Humusaufbau, der im Rahmen von Projektteilnahmen überwacht wird, sorgt nicht nur für CO2 Speicherung, sondern auch für bessere Speicherfähigkeit. Dass Familie Stückler bis ins letzte Detail bemüht ist, Klimaschutz am Betrieb zu leben, lässt sich an unzähligen weiteren Maßnahmen erkennen, bis hin zum Einsatz einer Akku-Motorsäge und der Verwendung von Pfandgläsern im Bereich der Direktvermarktung.

Der zweite Platz geht an Ingrid und Martin Eckerstorfer aus St. Martin im Mühlkreis, die in der Kategorie „Klimafit über das Hoftor hinaus“ eingereicht hatten. Die Haupt-Standbeine des Betriebes Eckerstorfer sind die Direktvermarktung von Bio Puten, Bio Rindfleisch und die Aufzucht von Kälbern für Partnerbetriebe im Bezirk. Am Hof werden aber nicht nur tierische Produkte angeboten. Der kleinstrukturierte und diversifizierte Betrieb kommt ohne weite Transportwege aus und hält die Wertschöpfungskette in der Region. So erfolgt die Schlachtung und Zerlegung der Bio Puten am Betrieb. Das Bio Sonnenblumenöl wird unweit des Betriebs gepresst. Der Betrieb sowie die Haushalte der Familie Eckerstorfer werden mittels Photovoltaik und Solaranlagen sowie einer Hackschnitzelheizung mit Strom und Warmwasser versorgt.

Auf den dritten Platz gewählt wurden Johann Schauer und Ella Augusteyns aus Natternbach in Oberösterreicher. Sie hatten sich in der Kategorie „Klimaschutz auf den Flächen“ beworben. Auf dem „BioGut Dornetshub“ mit Rinderhaltung, 35 ha Grünland, 35 ha Acker und 12 ha Wald hat das engagierte Betreiber-Paar große Bemühungen zur Renaturierung des gesamten Betriebes vorgenommen. Es wurden zahlreiche Struktur- und Landschaftselemente wie Tümpel, Feldraine und Hecken wiederangelegt, die in erster Linie eine wesentliche Verbesserung für die Biodiversität und Artenvielfalt am Hof darstellen und zugleich durch CO2 Bindung, Beschattung und Humusaufbau einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Johann Schauer und Ella Augusteyns konnten mit den Renaturierungsmaßnahmen für die Allgemeinheit gut sichtbar machen, wie Bauern ihre Flächen ökologisch gestalten können.

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