Big Data im Stall dank FH Hagenberg
Informatikerinnen und Informatiker am Campus Hagenberg der FH Oberösterreich rücken in einem Projekt das Wohlbefinden von Schweinen und Kühen in den Blick. „Selbstlernende“ Algorithmen sollen künftig das Verhalten der Tiere richtig einschätzen und frühe Anzeichen erkennen, wenn es einem Tier nicht gut geht. Forschungspartner sind die Veterinärmedizinische (Vetmed) Universität und Technische Universität (TU) Wien.
Das Gesundheitsmonitoring von Nutztieren zählt zu den größten Herausforderungen für Landwirten. Bereits jetzt liefert die Digitalisierung mit Hilfe von Kameras und Sensoren viele Anhaltspunkte, um das Bewegungs- und Fressverhalten von Kühen und Schweinen zu erfassen. Ein Doktoratsprogramm, an dem sich fünf Dissertanten der FH OÖ in Hagenberg, der Vetmed und der TU Wien beteiligen, knüpft hier mit einem weiterführenden Forschungsprojekt an. Dabei sollen smarte Methoden wie Machine Learning und Bildverarbeitung (Computer Vision) in ein Farming-Konzept übertragen werden.
„Wir wollen das Verhalten der Tiere im Stall mit Kameras beobachten. Anhand der gesammelten Daten, auch jener, die etwa elektronische Ohrmarken speichern, sollen Algorithmen künftig automatisiert einschätzen können, wenn etwa eines der Tiere Symptome einer Krankheit aufweist oder die Geburt eines Kalbes bevorsteht“, sagt der Informatiker Stephan Winkler. Er leitet am Campus Hagenberg der FH OÖ das Department Medizin- & Bioinformatik sowie Data Science & Engineering und fungiert zusätzlich als wissenschaftlicher Leiter des Softwareparks. Das Forschungsprojekt, das für vier Jahre genehmigt ist, soll zum einen die Lebensqualität der Nutztiere verbessern und andererseits die Landwirte bei ihrer Arbeit entlasten und bei ihren Entscheidungen unterstützen.
Langfristig soll das Forschungsprojekt dazu beitragen, dass Landwirtinnen und Landwirten künftig noch bessere Möglichkeiten zur Überwachung im Stall vorfinden werden, mit dem Ziel, auf veränderte Gesundheitszustände der einzelnen Tiere frühzeitig reagieren zu können. Denn je eher gehandelt wird, umso besser ist die Aussicht auf einen raschen Heilungsprozess. Das senkt die tierärztlichen Kosten, reduziert den Medikamenteneinsatz und trägt zum Tierwohl bei.
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