Bewässerungskolloquien im Weinviertel

 

Zwischen Dürre und Starkregen: Wetterextreme bedrohen die österreichische Landwirtschaft. Wasser ist und wird immer mehr zum begrenzenden Faktor – Ertragsverluste oder gar ganze Ernteverluste drohen.

ÖKL Kolloquium 2024 am Montag, 17. Juni von 8 bis 17 Uhr an der LFS Obersiebenbrunn

Das Marchfeld, „die Kornkammer“ und das bedeutendste Gemüseanbaugebiet Österreichs, ist besonders betroffen. Trockene und heiße Sommer gepaart mit Extremwetterereignissen sind für die Kulturpflanzen eine große Herausforderung.

Effizientes Wassermanagement betrifft jedoch die Landwirtschaft in ganz Österreich, nicht nur im Marchfeld. Eine stabile Ernte auch bei extremer Dürre ist nur mit ausreichend Wasser am Acker, im Obst- oder Weingarten oder im Gewächshaus möglich.

Das ÖKL-Kolloquium gibt einen Einblick in die Problematik, erklärt klimaangepasste Strategien für Bodenbearbeitung, Kulturwahl und Düngung, zeigt Erkenntnisse aus Versuchen und hilft, gute Lösungen für den eigenen Betrieb zu finden. Auch werden Wirtschaftlichkeit und Förderungen angesprochen.

Am Nachmittag steht die Praxis im Vordergrund! Arno Kastelliz, Direktor der LFS Obersiebenbrunn, zeigt den langjährigen Bewässerungsversuch der Fachschule und berichtet über Erkenntnisse und Schlussfolgerungen. Er ist Betreuer der Feldversuche und der absolute Bewässerungsexperte!

Vormittag:

Die österreichische Landwirtschaft im Zeichen des Klimawandels DI Andreas Jäger, Meteorologe Klimaangepasste Bodenbearbeitung – Ertragsniveau gängiger Nutzpflanzen in Abhängigkeit vom Niederschlag Assoc. Prof. DI Mag. Dr. Reinhard Neugschwandtner, BOKU

Welche Kulturarten sind Gewinner und Verlierer des Klimawandels? DI Clemens Flamm, AGES Düngung im Trockengebiet. Braucht es neue Düngerstrategien? DI Josef Springer, LK NÖ Rechtlicher Rahmen und effiziente Wassernutzung im Marchfeld Mag. Wolfgang Merkatz, Bezirkshauptmannschaft (Abt. Wasserrecht)

Nachmittag:

Eine Bewässerungsanlage muss sich auch rechnen Ing. Thomas Kern BA, ABL, LK NÖ Investitionsförderung für Beregnungs- und Bewässerungseinrichtungen Ing. Jürgen Astelbauer, LK NÖ

Praxisnaher Teil: Erkenntnisse & Schlussfolgerungen aus dem Bewässerungsversuch der LFS Obersiebenbrunn DI Arno Kastelliz, Direktor LFS Obersiebenbrunn.

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ÖKL-Praxisseminar Bewässerungstechnik am 20. Juni 2024 am Gut Hardegg

Drei Tage später, am Donnerstag, 20. Juni, wird das Kolloquium durch das eintägige Praxisseminar „Bewässerungstechnik“ am Gut Hardegg in Großkadolz vertiefend behandelt.

Programm:

Bewässerungstechnik und -konzepte sichern am Acker Erträge trotz ausbleibender Niederschläge. Je nach Kultur und lokalen Gegebenheiten unterscheiden sich die Ansprüche an die Technik: Florian Deissenberger vom Kompetenzzentrum Bewässerung gibt einen Überblick: Was muss ich als Betrieb bei der Umsetzung einer Bewässerungsanalage beachten?

Anstatt auf Dieselaggregate oder am Acker abgestellte Traktoren zum Antrieb der Pumpen setzen immer mehr Gegenden auf Elektrifizierung am Acker zur Energieversorgung der Bewässerungstechnik. Werner Jester vom Land Niederösterreich wird zum Status Quo Elektrifizierung Bewässerungstechnik, zu Fördermöglichkeiten und zu aktuellen Projekten referieren.

Erfolgreiches Bewässerungsmanagement benötigt richtige Bewässerungstechnik und auch angepassten Brunnenbau zur Wasserversorgung.

Der Senior-Chef der Brunnenbaufirma Forster wird sowohl rechtliche Anforderungen an den Brunnenbau als auch technische Anforderungen, je nach Standort vorstellen. Zur Bewässerungstechnik werden die Firmen Parga GmbH, Matthias Auer, und Firma Bauer GmbH ihre jeweilige Technik mit den jeweiligen Vorteilen vorstellen.

Am Nachmittag wird das Bewässerungskonzept am Gut Hardegg mit Wasserspeicher und Bewässerungstechnik durch Maximilian Hardegg vorgestellt und im Rahmen einer Feldbegehung die Technik begutachtet.

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Beregnung, Bewässerung, Schulen und Bildung