BB will Weideschutzgebiete und Abschüsse
Brutale Wolfsangriffe auf Schafe, Ziegen und Rinder nehmen zu. Geschätzte 50 Wölfe leben momentan in Österreich. Entwickelt sich diese Population ungehindert, rechnen Experten in den nächsten 15 Jahren mit bis zu 500 Wölfen. Für den Bauernbund ist deshalb klar: „Kommt der Wolf, stirbt die Almwirtschaft. Eine Koexistenz ist nur dann machbar, wenn Problemwölfe rasch entnommen werden dürfen. Man weiß aus Regionen, wo Großraubtiere immer schon in Koexistenz mit Weidetieren gelebt haben, dass ein Populationsmanagement zu deutlich niedrigeren Übergriffen auf Nutztiere und in Folge zu weniger Schäden für die Bauernfamilien führt“, so Bauernbund-Präsident Georg Strasser zur aktuellen Entwicklung in Tirol.
Laut Land Tirol sind es im Jahr 2021 bereits über 145 Nutztiere, die brutalen Wolfsangriffen auf Tirols Almen zum Opfer gefallen sind. Jetzt soll in Tirol erstmalig eine gesetzliche Regelung zur Entnahme von Problemwölfen geschaffen werden. Auf Basis der Ausnahmeregelung der FFH-Richtlinie sollen sogenannte Weideschutzgebiete ausgewiesen werden. Ein vierköpfiges Fachkuratorium soll im Einzelfall und innerhalb von kurzer Zeit die Situation beurteilen und eine Empfehlung für die Entnahme abgeben. Daraufhin kann die Jagdbehörde einen Bescheid zur Entnahme erlassen.
„Durch ein beschleunigtes Verfahren soll es eine realistische Möglichkeit zur zeitnahen Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen oder Bären geben. Damit soll verhindert werden, dass sich Verfahren so lange ziehen, bis Problemwölfe ohnehin schon über alle Berge sind“, so Strasser, der bei Schäden und wiederkehrenden Angriffen auf eine rasche Entnahme pocht.
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